Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 764,n - 23.1880
Die Bauhütte: Zeitung für Freimaurer
Leipzig, 1880
Seite: 353
(PDF, 136 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/bauhuette1880/0360
m 45.

Die

Begründet und herausgegeben
von

Be J. Gr. FINDEL.

XXIII. Jahrgang.

Organ für die Gesammt-Interessen der Freimaurerei,

Leipzig, den 6. November 1880.

Von der „Bauhütte" erscheint wöchentlich eine Nummer (1 Bogen). Preis des Jahrgangs 10 Mark.
Die „Bauhütte" kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden.

Inhalt: Die Einweihung der Johannis-Freimaurerloge „Carl August zu den drei Rosen-1 im Orient Jena. Am 17. Oktober 1880. — Feuilleton: Amsterdam.
Darmstadt. — Centralhilfskasse. — Anzeigen.

Die

Einweihung der Johannis-Freimaurerloge „Carl

August zu den drei Kosen4*
im Or. Jena.

Am 17. Oktober 1880.

Nach Jena, nach Jena! So rief das Verlangen in
vieler Brr Herzen, und nicht Wenige gaben ihm nach.

Willkommen, willkommen in Jena! So lautete der
Gruss aus dem Innern der empfangenden Brr, und warm,
wie er gemeint war, wurde er aufgenommen.

Carl August zu den drei Bosen: ein hehrer
Fürstenname und die duftigsten Blüthen des Saalthals,
sie bilden den Namen der jüngsten deutschen Loge,
welche am 17. Oktober 1880 der Ehrwürdigste Ehrengrossmeister
der Grossloge von Hamburg, Br Braband
in's Dasein rief.

Ungefähr Ein Hundert und Fünfzig deutsche Mr —
gewiss eine stattliche Zahl, wenn man bedenkt, dass
darunter die Stifter sich mit nur zwei und zwanzig
Gliedern befanden — lauschten den gewichtigen Worten,
mit welchen der Ehrengrossmeister Mittags um zwölf
Uhr die Einweihung vollzog.

Gewichtige Worte, aber auch herzliche Worte
schallten durch den Tempelraum, der mit seltsam an-
muthender, weil künstlerisch geschmackvoller Einrichtung
versehen war. Hatte doch ein günstiges Geschick es
gefügt, dass ein Br, der im Jahre 1866 als jugend-
muthiger und übersprudelnder Jenenser Student dem
damals kaum gegründeten frmrischen Klub zu den drei
Bosen angehörte, nunmehr an altbekannter Stätte als
Grossmeister die Installation eines Mstrs. v. St. bewirkte,

der ihm damals in seiner gereifteren Erkenntniss als
Lehrer der Hochschule ein liebevoll rathender Freund
gewesen war! So flocht sich denn durch die feierliche
Sprache der Weiherede der bezaubernde Ton persönlicher
Erinnerungen — den wenigen Anwesenden,
welche die verflossene Zeit miterlebt hatten, ein Weckruf
wehmüthig-freudigen Gedenkens, allen Zuhörern
aber ein Mahnruf zum zukunftsfrohen Hoffen.

Bei der sicheren Mitwirkung der übrigen Grossbeamten
— des Ehrwürdigsten deput. Grossmeisters Br
A. J. Gotting, und der Ehrw, Brr H. Schäffer, R.
Möring, Unbehagen verlief die Konstitution der Loge
in würdigster AVeise. Der ausgebreitete Teppich — ein
Geschenk derL. Amalia im Or. Weimar — zeigte sich
als getreues Ebenbild des Teppichs, über welchen im
Tempel jener altehrwürdigen Loge hochberühmte Brr

— ich nenne nur Carl August, Goethe, Herder, Wieland

— gen Osten hinweg geschritten sind. Auf dem Altar,
dessen blausammtene Decke — eine Widmung der Schw.

— in prachtvoller Stickerei den goldfadigen Namenszug
Carl August's und die durch ihn zusammengehaltenen
drei Rosen von hellrother, weisser und dunkelpurpurner
Farbe erblicken liess, erschienen Bibel, Winkelmass und
Zirkel, und bald erstrahlten von den drei Säulen im
Umkreis des Teppichs auch die kleinen Lichter der
Frmrei. Eine in marmornen Stein eingefügte eherne
Tafel enthielt in schönster Gravirung die Stiftungsur-
kunde, deren Verlesung durch den Ehrw. Grosssakretär
die Versammlung mit ehrfurchtsvoller Andacht anhörte.

Mit der Verpflichtung des Brs Schillbach zum
Mstr. v. St. vollzog sich der Einweihungsakt — die
Loge Carl August zu den drei Rosen war eine gerechte


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