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Erläuterungen zu den Bauwerken.
Stadtansicht vom See.
(Tafel 1.)
Nach J. Casp. Nüschelers Zeichnung für Merians Topo-
graphia Helvetiae u. s. f. 1642.
Mit den Türmen der dritten Befestigung. Im
Vordergrund die Palisaden mit dem Grendel, dahinter
der „Wellenberg". Rechts in der Grossen
Stadt das Grossmünster mit den auf Hans Waldmanns
Veranlassung (1487—1492) errichteten Spitzhelmen
; derjenige des Glockenturms wurde 1763
vom Blitz getroffen. Das Fraumünster zeigt noch
die beiden niedrigen bis 1728 beibehaltenen Türme.
(Im Besitz der Zentralbibliothek.)
Stadtansicht von der Limmat.
(Tafel 1.)
Die Ansicht der Grossmünstertürme bezeugt,
dass die Zeichnung zwischen 1770 — dem Jahr
des Brandes des Glockenturms — und 1779, dem
Jahr der Errichtung der heutigen gotisierenden
Spitzhauben entstand. Links erheben sich: Rüden,
Zimmerleuten, Wettingerhäuser, Hottingerturm,
Helmhaus und Wasserkirche; neben dieser ein
Stück des Grendels. Rechts die Wühre, zunächst
der Gasthof z. Storchen, darüber der 1732 vollendete
Spitzhelm der Fraumünsterkirche, im Hintergrund
das Kaufhaus. Beide Ufer verbunden durch die
hölzerne Münsterbrücke mit Wasserrad. In der
Limmat der Wellenberg. Im Hintergrund die
Palisaden. (Vgl. vorhergehende Ansicht.) Im
Vordergrund in der Limmat das „obere Hüttlein".
(Im Besitz der Zentralbibliothek.)
Stadtplan.
(Tafel 2.)
Ansicht aus der Vogelperspektive. Grosser Holzschnitt
von 1576. Gezeichnet von Josias Murer.
Geschnitten von Ludwig Frig, gen. Carle. Original-
Holzstöcke im Zürcher Staatsarchiv. — Verkleinerter
Nachschnitt mit Monogramm des Christoph
Murer und Xylographen, Bezeichnung Ludwig Frig
GC (=genannt Carle). Neu gegenüber Josias Murers
Plan: Torhaus, an Stelle des Lindentors seit 1581,
Bauhaus (später Stadthaus) 1583 — 86. — Nach
diesem unter Hinzufügung des Datums 1595: Münster
, Kosmographie ed. 1629; und Stumpf ed. 1606.
Literatur: J. Zemp, Schweiz. Bilderchroniken. Zürich
1897, p. 271.
Drei Spezialansichten
aus Josias Murers Stadtplan.
(Tafel 3.)
1. Quartier Zäune und Münstergasse (Wacht
Linden). Im Vordergrund die Münstergasse; an
der Kreuzung von „Hinderen", heute oberer Zäune
und Steingasse der „Brunnenturm". Im Hintergrund
das Barfüsserkloster. 2. Grossmünsterkirche.
Davor „Kouffhuss", früher „Hottingerturm". Im
Vordergrund Wasserkirche mit Helmhaus; links
davon die Wettingerhäuser. —■ 3. Im Hintergrund
das Predigerkloster, davor das Spital. Im Vordergrund
das Niederdorf. An der Ecke des Niederdorfs
und der Grossen Brunngasse der Biberturm.
Stadtplan von Johannes Müller
1788-93. (Stadtarchiv Zürich.)
(Tafel 4 u. 5.)
Johannes Müller (1735—1816), 1761 in die naturforschende
Gesellschaft aufgenommen, gab von 1759
bis zum Ende des Jahrhunderts unter dem Titel:
„Jährlicher Hausrat" einen beliebten Kalender heraus
. Von 1773—83 folgten z.T. auf Grund eigener
Aufnahmen, die einen Quartband aus 12 Heften
bildenden „ Merkwürdigen Überbleibsel von Alther
Thümmeren an verschiedenen Orthen der Eydtge-
nosschafft" mit über 300 Abbildungen von Münzen,
Grabsteinen, Siegeln, Standarten und Porträts. Sein
bedeutendstes Werk bildet aber der Plan von Zürich
mit Festungswerken und Stadtbann oder des Bezirks
der Stadt bis an die sogen. Kreuzmarken; der Plan,
auf genauesten Vermessungen beruhend, ist im
Massstab 1:1000 auf 20 Blätter gezeichnet und koloriert
. Von besonderem Wert ist das genaue Verzeichnis
der Häuser mit ihren Namen und mit Angabe
der Besitzer.
Literatur: Rudolf Wolf, Biographie zur Kulturgeschichte
der Schweiz. I. 304. Zürich 1858.
Ansicht Zürichs aus der Vogelperspektive.
(Tafel 6.)
Herausgegeben von H. F. Leuthold 1851; gezeichnet
von F. Schmid, graviert von Appert in Paris.
Von den mittelalterlichen Befestigungen bestehen
nur noch: Ketzerturm, Rennwegtor und Kratzturm,
von den neueren Befestigungen nur die Katz, Baugarten
, Bauschanze und Hohe Promenade. Das
Haus Ecke Grosse Brunngasse-Niederdorfstrasse
XXIX
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