Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 13. Band.1906
Seite: 524
(PDF, 172 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_13_1906/0612
VON AUSSTELLUNGEN NEUE KUNSTLITERATUR <^-^

Arbeiten zeigen das Bestreben, mit Unterdrückung
des Zufälligen das Typische zu betonen und in
großzügigen Formen einen Stilcharakter zu gewinnen,
der manchmal an die breitflächige Behandlung der
Aegypter gemahnt. Trotzdem ist der Mädchenfigur
>Die Zukunft<, welche gleichsam aus dem Stein
herauszuwachsen scheint, eine gewinnende träumerische
Anmut eigen. An der virtuosen Art der
Marmorbehandlung ist deutlich der Erfolg der
Meisterschule zu erkennen. — Hanak ist auch als
tüchtiger Porträtist zu nennen. Eine in rötlichem
Marmor ausgeführte Büste, die gleichfalls in der
Sezession ausgestellt ist, zeigt seine treffliche sichere
Art der Charakterisierung. - - Wir beabsichtigen,
gelegentlich eine ausführlichere Studie über Meister
Hellmer und seinen Kreis zu veröffentlichen.

Dr l. a.

DERLIN. Die berühmte Sammlung deutscher und
italienischer Kunst des Bankiers Oskar Hainauer,
an deren Zusammenstellung Geheimrat Bode einen
großen Anteil hatte, ist von einer englischen Kunsthandlung
um eine Viertelmillion Pfund angekauft
worden. —■ Anderseits hört man, daß auch die
Kunstsammlung des Fürsten Metternich-Winneburg
in Wien zum Verkauf gelangen soll und daß bereits
Unterhandlungen mit Amerikanern eingeleitet sind.—
So wandert eine der großen deutschen Sammlungen
nach der andern ins Ausland.

m. j. feldbauer

Ausstellung der „Scholle", Glaspalast 1906

A/ENEDIG. Das Jahr 1907 wird uns in Venedig wieder
* eine internationale Kunstausstellung bringen;
sie soll vom 22. April bis 31. Oktober dauern. Anmeldungen
haben bis 1. Januar 1907 zu erfolgen.
Eingeladene haben freie Fracht, Nichteingeladene
auf italienischen Bahnen 50% Ermäßigung auf die
Transportpreise. Einsendung 10. bis 25. März. Auskünfte
erteilt das Ufficio di Segretaria dell'Esposi-
zione (Municipio di Venezia) in Venedig.

MÜNCHEN. Die Kgl. Graphische Sammlung hat
anläßlich des 100. Geburtstages E. N. Neu-
reuthers eine Ausstellung eröffnet, die als erste
umfassende Neureuther-Ausstellung — sie gibt in einer
großen Reihe von Lithographien, Radierungen, Zeichnungen
und Aquarellen einen klaren Ueberblick der
Entwicklungsphasen des Meisters — als Ergänzungder
zurzeit im hiesigen Glaspalast stattfindenden Retrospektiven
Ausstellung bayerischer Kunst 1800—1850«
gelten kann.

"VWIEN. Das k. k. Ministerium für Kultus und Unter-
*^ rieht hat in der Ausstellung deutschböhmischer
Künstler in Reichenberg folgende Werke angekauft:
Karl Krattners religiöses Gemälde > Petrus« (Harzbild
), den Farbenholzschnitt »Truthühner« von Walter
Klemm, die Radierungen »Parkmauer«, »Meisner-
gasse in Prag«, >Der böse Zauberer«, »Burg«, »Landhaus
« von Richard Teschner und
»Rauhreif« von Walter Ziegler.

DADEN-BADEN. Nun soll auch Ba-
den-Baden ein Kunstausstellungsgebäude
erhalten, das 1200 bis 1500
Werken der bildenden Künste Raum
bieten und die Abhaltung permanenter
Ausstellungen ermöglichen soll. Um
das Zustandekommen des Planes haben
sich besonders der Vorstand der »Künstlervereinigung
Schwarzwald« und Professor
W. Trübner bemüht. Für den
Neubau, für den bereits Pläne vorliegen
, ist die Lichtenthaler Allee in
Aussicht genommen.

NEUE KUNSTLITERATUR

Voll, Karl, Die a 11 n i e d e r 1 ä n-
dische Malerei vonJan van Eyck
bis Memling. Ein Entwicklungsgeschichtlicher
Versuch. Leipzig 1906.
Verlag Poeschel & Klippenberg. — Ein
Text- und ein Tafelband. Preis M. 13.—.

Das Werk bringt eine Folge von lose
zusammenhängenden Aufsätzen über
folgende Künstler : Jan van Eyck, Rogier
van der Weyden, den Meister des Frankfurter
Johannes-Altärchens, den Meister
von Flemalle, Dirk Bouts, den Meister
der Perle von Brabant, den Meister
der Himmelfahrt Mariä, Petrus Christus
, Hugo van der Goes, Albrecht von
Ouwater, Josse van Gent, Hans Memling
und Geertgen van Haarlem. —
Der Verfasser hat mit Fleiß all das
reiche literarische Material, das besonders
seit jener studienwerten Ausstellung
der «Primitifs flamands« in Brügge,
im Jahre 1902, sich aufgehäuft hat, zusammengetragen
und mit eigenen Beobachtungen
zu einem übersichtlichen
Ganzen verarbeitet. Darin liegt der

akt

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