Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 26. Band.1912
Seite: 452
(PDF, 173 MB)
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MARIONETTEN-THEATER □ □ JAKOB BRADL: FIGUREN AUS GRAF POCCIS MÄRCHENSPIEL „DIE ZAUBERGEIGE"

Ausschöpfung der ästhetischen Möglichkeiten Prospekte und Dekorationen, indessen Frau He-
des Puppenspiels und von dem entscheiden- lene Stern die Obergarderobiere der Puppen ist

I

i

den bildkünstlerischen
Rahmen, in dem die
Spiele zusammengefaßt
sind. Brann hat
die richtigen Meister
für die Gestaltung seiner
Puppen und für die
Dekorationen und Kostüme
gefunden. Geht
es derb, Hans-Sachsisch
her, so schnitzen
Jacob Bradl und
IgnazTaschner feste,
hartgeschnittene Köpfe
, während Joseph
Wackerle, der von
seiner Nymphenbur-
ger Tätigkeit her die
Rokokograzie der Porzellankunst
in sich
trägt, jene Figuren von
süßer Herbheit und
etwas steifer Anmut
schuf, die für dieses
Theater charakteristisch
geworden sind.
Ernst Stern ist der
Meister des Hintergrunds
, er malt die
wechselvolle Welt der

DER POLIZEIDIENER, EINE IN GRAF POCCIS KOMÖDIEN
VIEL BESCHÄFTIGTE MARIONETTEN-FIGUR

und sie in farbenprächtige
Gewänder hüllt.

Im Rahmen der
„Bayrischen Gewerbeschau
" spielt heuer das
Marionetten - Theater.
Zwischen beiden Unternehmungen
besteht
ein heimlicher Zusammenhang
. Die „Gewerbeschau
" will dartun,
wie Kunst und Handwerk
sich durch ein Mit-
einandergehen gegenseitig
fördern. Brann
projiziert diese Grundsätze
aufsPuppenspiel.
Er nimmt ihm nichts
von seinem eingeborenen
Stil, der auf das
Primitive gestellt ist,
aber indem er sich mit
der Kunst verbündet
und das Puppenspiel
in seiner Erscheinung
veredelt, erobert er uns
eine heitere Kulturprovinz
, die wir schon fast
verloren gaben,zurück.

Georg Jacob Wolf )

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