Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 27. Band.1913
Seite: 40
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GROSSE KUNSTAUSSTELLUNG DRESDEN 1912 )

Größe, Geist und durch Würde gehaltene Kraft;
die bewegungslosen Silhouetten der beiden vom
Rahmen zerschnittenen stehenden Männer rechts
und links verstärken den Eindruck königlicher
Größe. Ein Meisterwerk ist auch das Altargemälde
„Christus am Kreuz" nebst den Seitengemälden
„Paulus" und „Matthäus", das Lovis
Corinth der Kirche seiner Vaterstadt Tapiau
geschenkt hat (Abb. geg. S. 32). Ernst und tief
erschütternd wirkt das Bild des Toten am Kreuz
in der Einsamkeit der Schädelstätte vor der
wilderregten Natur; der Apostel und der Evangelist
sind Charakterfiguren in tief eindringlicher
persönlicher Auffassung.

Drei Berliner sind noch zu nennen. Emil
Orlik hat in einem großen Stilleben von
Früchten, Vasen mit Blumen und einem Silberfasan
zahlreiche kraftvolle Lokalfarben ohne
jede Lasur in meisterhafter Weise zur Harmonie
gezwungen. E. R. Weiss gibt ein handlungfreies
Daseinsbild von fünf weiblichen
Akten in geschickter Gruppierung und feinster
Tönung der Leiber. Otto Hettner schildert
uns die Vernichtung der Niobiden durch Apoll
und Artemis in einem Gemälde, in dem die
Erregtheit des Vorgangs durch die Erregtheit
der Farbengebung, der Lichtführung und der
unscharfen Umrisse der Gestalten symbolisch
gestaltet ist. Neben ihm steht Ernst Müller-
Gräfe, ein Schüler Gotthardt Kuehls, mit
einem großen Gemälde badender Frauen, das
mit fünf anderen für das Treppenhaus des
Museums zu Altenburg bestimmt ist. Er hat
versucht, seiner Aufgabe durch die rein malerischen
Mittel der impressionistischen Malerei
Herr zu werden. Karl Larssons liebenswürdiges
Gemälde eines Festes im Freien (Abb.
S. 39) hat mit Monumentalmalerei schwerlich

! MAX SELIGER DER GARTEN EDEN

Große Kunstausstellung Dresden 1912 1

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