Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 33. Band.1916
Seite: 326
(PDF, 130 MB)
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Als daher Kalckreuth im Jahre 1871 als
Nachfolger Max Schmidts Theodor Hagen
vorschlug, empfahl den damals erst 29jährigen
Maler (geb. am 24. Mai 1842 zu Düsseldorf)
wohl in erster Linie, daß er auf der Akademie
seiner Vaterstadt im Sinne der Achenbachs,
von denen Oswald sein Lehrer war, historisch
und geographisch fesselnde Werke geschaffen
hatte. Alte Winkel im Lahntal, in der Eifel
und am Niederrhein hatten ihm stimmungs-

aber er strebte fort von der Atelier-Komposition
, deren Gefahren ihm wohl gerade Prellers
Spätwerke deutlich veranschaulichen mochten
; er suchte, wie mit ihm die Besten seiner
Generation, vor der Wirklichkeit selbst nach
neuen Gesetzen.

Die Bedeutung des Lichtes, der er nachging
, ließ sich überall vor der freien Natur
erfassen, und so geschah das für Karl Alexander
völlig Unerwartete: die harmlose Land-

th. hagen

Im Besitz des Erfurter Museums

waldschlag

volle Motive gegeben, zu denen sich in letzter
Zeit eine Reihe von Alpenlandschaften gesellt
hatte. Der Großherzog ging daher gern auf
Kalckreuths Vorschlag ein, und als sich Karlsruhe
gleichzeitig um den Künstler bemühte,
stellte er ihn mit kühnem Entschluß lebenslänglich
an, einerlei, wie viele Jahre er den
Unterricht der Landschaftsklasse leiten wolle.

Aber Hagens künstlerische Persönlichkeit
war doch anders, als man erwartet hatte: seine
Kunst kam wohl von den Achenbachs her,

schaft um Weimar, diese gleichgereihte Fülle
der Felder, die sich von Hügel zu Hügel
schwingen, diese flachen Talsenkungen, in
denen karges Gebüsch den gewundenen Lauf
der Bäche begleitet, diese völlig im Zeichen
der Landwirtschaft stehende Gegend, der
Scheunen, Schober und Erntehaufen das Gepräge
geben, diese Straßen der Dörfer, die
sich ohne Uebergang ins Feld verlieren: gerade
diese Dinge taten es dem jungen Meister
an, der nicht einmal — wie etwa der Bauern-

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