Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 40. Band.1919
Seite: 221
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ARCH. PAUL SCHMITTHENNER

STAAKEN: STADTEINGANG

DIE GARTENSTADT STAAKEN

ERBAUT VON PAUL SCHMITTHENNER-STUTTGART

Die in den Jahren 1914 bis 1916 erbaute
Gartenstadt Staaken bei Spandau ist die
erste größere, vollständig nach einheitlichem
Plane durchgeführte Kleinwohnungssiedelung
in der Umgegend Berlins.

Während Berlin auf allen übrigen Gebieten
der Baukunst in dem verflossenen Jahrzehnt
an die Spitze des zeitgenössischen Fortschritts
getreten war, hat es bis in die allerletzte Zeit
hinein auf dem Felde des Kleinwohnungs- und
Siedelungswesens weit hinter anderen deutschen
Großstädten und Bevölkerungszentren zurückstehen
müssen. Über Ansätze, unter denen die
verdienstlichen Arbeiten von Gropius, Mebes
und Taut anzuführen sind, konnte Berlin nicht
hinauskommen. Die ungemein schwierigen Be-
völkerungs-, Grundstücks- und Verkehrsverhältnisse
, die verwickelten Gemeindefragen Großberlins
tragen zum Teil die Schuld daran, daß
diese für das heutige Deutschland wichtigste
Aufgabe in dem Umkreis seiner Hauptstadt so
wenig gefördert worden ist. Durch die Schöpfung
Schmitthenners ist nun mit einem Schlage
eine musterhafte Lösung vor Augen gestellt
worden, die dazu beitragen wird, in den maßgebenden
Kreisen, bei den Gemeinden, den
Behörden, den Baugesellschaften und gemeinnützigen
Bauvereinen usw. mächtig anregend zu
wirken. Die guten Erfahrungen, die hier gemacht
worden sind, werden die Frage der
Umgestaltung des Großberliner Wohnungswesens
befruchten — sie haben dies bereits
getan. Das trübe und verworrene Bild dieses
Wohnungswesens oder besser -elends, das durch
so viele Unternehmungen selbst in den letzten
Jahren noch verdunkelt worden ist, hat durch
die Entstehung Staakens ein Licht erhalten, das
zu frohen Hoffnungen berechtigt.

Auf dem abgemessenen Räume dieses Heftes
müssen wir uns darauf beschränken, eine kurze
Schilderung der Anlage nach ihrem künstlerischen
Wert, in großen Zügen ein Bild
ihres individuellen Gepräges zu geben. Die allgemeineren
Probleme wirtschaftlicher, sozialer
und städtebaulicher Natur können dabei kaum berührt
werden. Schmitthenner bereitet übrigens
an der Hand von Staaken, der Gartenstadt Plaue
an der Havel und anderer Gartenstädte eine Veröffentlichung
über das Siedlungswesen vor, auf
die wir den näher interessierten Leser verweisen.

*

Die Gartenstadt Staaken ist erbaut durch das
Reichsamt des Innern zunächst für die Arbeiter
der Spandauer Munitionsfabriken, doch haben

Dekorative Kunst. XXII. 8. Mai 1919

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