Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 46. Band.1922
Seite: 147
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NEUE LITERATUR

Türen und Tore aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz. Herausgegeben
von Dr. Ludwig Nolte-Bürner f. Mit 350 Abbildungen
. Stuttgart, Julius Hoffmann.

Ein tätiger Kunstfreund, den Beruf und Wissenslust
jahrelang in deutschen Landen umhergeführt
haben, hat seine Kamera nicht, wie so viele seinesgleichen
, auf nichtige Alltäglichkeiten gerichtet,
sondern auf unbeachtete
Werke
deutscher Bau-
und Zierkunst.
Nicht auf das, was
vor jedermanns
Augen an der
Heerstraße liegt;
er ist in oft bescheidenen
Orten
abseits vom Wege
den Bürgerhäusern
mitihrenTü-
ren und Fenstern,
den Grabsteinen
auf den Friedhöfen
, den Dorfkirchen
nachgegangen
. So hat er ein
seltenes, wertvolles
Material an
gediegenem Bauhandwerk
vereinigt
, stets bereit,
es selbstlos in den
Dienst der Kunstforschung
, des
Heimatschutzes,
der Handwerkspflege
zu stellen.
Leider hat ein zu
früher Tod den
verdienten Mann
abberufen, ehe er
seine Arbeit nach
allen Seiten hat
auswirken können
. Nur der reiche
Stoff über eines
der anziehend-
sten Gebiete seines
Sammeleifers
ist als Grundlage
zu dem soeben erschienenen
schönen
Werke trefflich
genutzt. Tore
und Türen aus allen
Zeiten deutschen
Bauschaffens
, vom Mittelalter
bis in
das 19. Jahrhundert
hinein, von
den Alpenländern
über ganz
Süd- und Mitteldeutschland
bis
nach Nordschles-

ARCH.

wig hinein. Weniger das Monumentale, nicht
Prunkportale, vielmehr vorwiegend die zahllosen
Typen, die als Einfahrten, Hauseingänge, Nebentüren
der Kirchen immer neue Lösungen bieten
. Durch sorgsame Netzätzungen wiedergegeben
, sind sie mit gutem Geschmack nach Stilweisen
, Größen, Grundgestalten geordnet, je
zwei oder vier auf der Seite, bald mit schlichter
Gewandung über niedriger Schwelle, bald
durch Architektur oder Plastik üppig umrahmt,

hoch aufgetreppt,
mitGiebeln,Oberlichtern
, wohl
auch mit Fenstern
oder Balkons zu
einer Gruppe zusammengezogen
,
immer nach deut-
scherHandwerks-
art mannhaft und
gediegen. Wie
das Steinwerk, so
auch die Tischleroder
Zimmerer-
Arbeit der Holzflügel
, bald derb
gespundet, bald
sorgsam gerahmt
und beschnitzt:
eine für den Bauenden
höchst
handliche, reich-
haltigeAnregung,
ein Ruhmestitel
für die Bauhandwerker
der Vorzeit
. Danach darf
manhoffen,daßdie
hingebende Arbeit
eines warmherzigen
Patrioten
nicht nutzlos
zersplittere. „Sei-
neFreude an deutscher
Kunst, sein
Sinn für deutsches
Wesen und sein
Vertrauen auf die
deutsche Zukunft
blieben ungetrübt
; sie haben
sich in diesem
Buche ein Denkmal
geschaffen,
das sein Andenken
wach erhalten
und seine liebevolle
Begeisterung
für Heimat
und Vaterland auf
alle Leser und Benutzer
übertragen
wird." So durfte
der Verfasser der
knappen Einführung
in das schöne
Werk, C.H. Baer,
mit Fug schließen.

Peter Jessen

F. SCHUMACHER-KÖLN □ SZENEN BILD ER FÜR EINE
MONUMENTALBÜHNE

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ig*


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