Augustinermuseum Freiburg i. Br., [ohne Signatur]
Die Kunst: Monatshefte für freie und angewandte Kunst
München, 49. Band.1924
Seite: 91
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WILLI GEIGER

LESENDER

Wie das Mittelalter nur Interesse hatte für die
Seele des Menschen und deren innere Erlebnisse
, nicht aber für dessen rein sinnliche Erscheinung
, so wenden sich auch des Malers
Geiger Interessen und Intentionen dem Geistigen
im Menschen, aber auch den Blumen und
Pflanzen in ihrer symbolisch-geistigen Bedeutung
zu. Sprach man jedoch bisher bei Geiger
von „Nervenkunst", so wird man nunmehr von
Seelenkunst sprechen dürfen.

Gewiß schlummert noch in diesen Bildnissen,
die so spirituell gesehen sind, eine heiße Spannung
. Gewiß spricht das Wellige der Linien
von unruhigem Suchen und Forschen. Aber
das Kolorit hat gewonnen an symbolischer Kraft

und die Form an sachlicher Gegenständlichkeit.
Trotz dieser, trotz vollerer Form atmen diese
Werke und leben und führen zugleich durch
die Kunst der Farbengebung zu befreiender
Harmonie. Und diese, besonders in den Stillleben
voll klingenden Farben, werden durch
eine weiche und zarte Tonigkeit gebändigt.

In den Bildnissen wird vor allen Dingen das
Typische, Allgemeingültige herausgearbeitet und
so etwa symbolisch der Typ des geistigen
Arbeiters, des Forschers und Gelehrten u. a.
geschaffen. Zugleich enthalten sie aber auch das
Individuelle und Persönliche.

Man hat bemerken wollen, daß in Spanien
für Geiger das Erlebnis Grecos und Toledos

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