http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/die_kunst_53_1926/0330
Speckter aber vorzüglich abgerundet und in ihrer
historischen Einstellung vollendet ist. Besonders
dankenswert ist auch die mit Recht unterstrichene
Hervorhebung des sehr bedeutenden Viktor Emil
Janssen. Aus Paulis Buch gewinnt man ein gutes
Bild dieser vom 17. Jahrhundert bis zum
großen Brande von 1842 reichenden Kunstübung,
die stets aus dem bürgerlich-städtischen Charakter
des Ortes ihr Gepräge erhielt und mit ihrer
niederdeutschen Eigenart bald mehr, bald weniger
deutlich als Randposten der holländischen
Malerei erscheint. Auch das große Genie Runges
ist nicht ohne Hamburgs geistige Atmosphäre —
damals gab es noch eine solche und sie lebt in
dem glänzenden Essay der Einleitung Paulis
wunderbar wieder auf denkbar, vollends
nicht die Porträtisten und Landschafter aus
seiner zahlreichen, durchaus nicht immer provinziellen
Nachfolge. Gerade die Landschaftsmaler
um Gensler, Morgenstern, Gurlitt und
Vollmer haben die neue Kunst der Luft- und
Lichtmalerei zum guten Teil aus sich und den
Holländern geschaffen und sind nicht unbedeutender
in der Leistung als die gleichzeitigen Münchener
, Berliner oder Wiener, wenn auch ohne
ihre nachhaltige Wirkung. Heinrich Ehl
WILHELM HEISE
FREUNDE IM HERBST
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