Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1974): Aufsätze - Vorschläge - Berichte
1974
Seite: 31
(PDF, 13 MB)
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Oberforstrat Volker Roether:

Der Gesundheitszustand der Straßenbäume in Freiburg

— Ergebnisse einer terrestrischen Bestandsaufnahme —

Der Gesundheitszustand der Straßenbäume in Freiburg

Im Sommer 1971 wurde infolge der anhaltenden Trockenheit das „Baumsterben" in Freiburg
besonders stark sichtbar. In mehreren Artikeln nahmen die Badische Zeitung als auch der
Freiburger Wochenbericht zu dieser Tatsache Stellung. Um einen genaueren Überblick
über den Gesundheitszustand der Straßenbäume in Freiburg zu erhalten, entschloß sich die
neugegründete „Aktion Bürger und Baum", eine terrestrische Aufnahme des Baumbestandes
durchzuführen. Wir waren uns darüber einig geworden, daß es wenig Sinn hatte, dem einen
oder anderen durch besondere Umstände gefährdeten Baum nachzulaufen. Viel wichtiger
erschien uns die Ermittlung von exakten Zahlen über den allgemeinen Gesundheitszustand.
Mit unserer Aufnahme wollten wir folgendes ergründen:

© Was sind die Ursachen für das Baumsterben?

® Welche Bäume sind in Freiburg vorhanden; welche reagieren besonders empfindlich
oder sind besonders resistent?

• Gibt es noch Möglichkeiten, den Bestand an Bäumen zu retten, und was könnte von
Seiten der Stadtverwaltung dafür getan werden?

Durchführung der Bestandsaufnahme

Die Bestandsaufnahme wurde von Ende Juli bis September 1971 durchgeführt, indem entweder
zu Fuß oder mit dem Fahrrad die einzelnen Straßen abgegangen bzw. abgefahren
und dabei die entsprechenden Notizen gemacht wurden. Bei der Kartierung wurde nach 2
Altersgruppen unterschieden:

9 ältere Bäume, die bereits über 15 Jahre alt waren und

• jüngere Bäume, die in den vergangenen 10 Jahren neu gepflanzt worden waren.

Diese Unterscheidung wurde vorgenommen, um feststeilen zu können, was von seiten der
Stadt in den letzten Jahren für das städtische Grün getan wurde und wie die jungen Bäume
auf die Verschlechterung der Umweltbedingungen reagieren. Bei der Beurteilung des Gesundheitszustandes
wurden vier Gruppen unterschieden

a) gesunde Bäume, bei denen keine oder kaum eine Blattverfärbung feststellbar war, die
also noch normal oder beinahe normal begrünt waren,

b) Bäume, die eine verfrühte Blattfärbung (Braunfärbung) zeigten, vorzeitig ihre Blätter abwarfen
oder zum zweiten Male blühten,

c) Bäume, die mit Sicherheit innerhalb der nächsten 1 bis 3 Jahre absterben werden, deren
Gesundheitszustand also schon sehr schlecht war, und die bereits viele tote Äste oder
nur noch einseitige Belaubung aufwiesen,

d) abgestorbene Bäume oder solche mit wenigen kleinen Blättern, die mit Sicherheit nicht
mehr austreiben werden.

Gleichzeitig wurden noch weitere Untersuchungen vorgenommen; so wurden in Einzelfällen
die Größe der vorhandenen Baumscheiben notiert. Auch besonders schöne Bäume, Alleen
oder Baumgruppen wurden registriert, die als Naturdenkmale vorgeschlagen werden sollten
. Nach Beendigung unserer Aufnahmen konnten wir der Stadt über 20 wertvolle und
schützenswerte Bäume oder Baumgruppen zur Eintragung ins Naturdenkmalbuch vorschlagen
.

Von der Inventur der Forstwirtschaft, der sogenannten Forsteinrichtung, ist man gewohnt, bei
der Festsetzung von bestimmten Größen z. B. des Zuwachses oder Vorrats behutsam vorzugehen
. Diese Vorsicht wurde auch bei der Bauminventur angewandt. Dies besagt, daß
auch ein Baum mit leichten Laubverfärbungen an einzelnen Zweigen noch zu den gesunden
Bäumen gerechnet wurde, obwohl eine gewisse Schädigung vorhanden war; man ging jedoch
davon aus, daß diese geringe Schädigung den Baum vorläufig (noch) nicht umbringen wird.

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