Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1974): Aufsätze - Vorschläge - Berichte
1974
Seite: 47
(PDF, 13 MB)
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würde wiederum bedeuten, daß einem großen Teil des Autobahnverkehrs die Möglichkeit
gegeben ist, eine direkte Durchfahrt durch die Stadt zu wählen. Doch gerade dies sollte
vermieden werden und jeder zusätzliche Durchfahrtverkehr aus dem Dreisamtal und damit
der Stadt herausgehalten werden. Die bis dahin vierspurig ausgebaute B 31 dürfte den
anfallenden Verkehr reichlich bewältigen. Eine Überlagerung dieser Straße mit einer Autobahn
erscheint uns wenig sinnvoll.

Alle die angeschnittenen Fragen und Probleme fußen also auf einer Praemisse: Wie ist der
Ost-Wesfverkehr zwischen der Rheintalautobahn und der Baar unter Einbeziehung der speziell
Freiburger Situation zu bewältigen? Es wäre unverantwortbar, diesen gesamten Verkehr
mitten durch Freiburg zu schleusen — besonders in der Zeit des Urlaubs. Ein klares,
ein ideenvolles Konzept kann immer noch — trotz der schon geschaffenen Tatsachen — eine
Lösung einbringen, die ein mögliches Optimum erreichen ließe. Dieses aber — die Alternative
, ist nicht Sache der Bürger, sondern Aufgabe der Planer. Der Hühnerstandpunkt
jedoch — dies Ei habe ich gelegt, jetzt wird es auch ausgebrütet — nützt niemandem, am
wenigsten dem Renomme der Planer und der Gesamtheit. Ein von Stadtautobahnen durchfurchtes
Bild unserer Städte ist zu Recht der Alptraum des Bürgers als auch des Städteplaners
. Um zu verhindern, daß am Ende dieses Jahrhunderts unsere schöne Stadt vom
Auto geprägt und damit zerstört sein wird, kann es nur ein Ziel für die Zukunft geben: die
autoarme Stadt!

So wurde die City mit dem Bulldozer erschlossen, wurden die Straßen breiter und die
Trottoirs schmaler, wurden Querstraßen aufgehoben und Einbahnstraßen angeordnet, wurden
Unterführungen und Expreßstraßen gebaut, Brücken geschlagen, Parkplätze gerodet, Verkehrsampeln
gepflanzt, wurden Straßenbahnen ausgerottet, Haltestellen aufgehoben, Buslinien
verschlechtert, wurden Straßenzüge niedergewalzt und ganze Quartiere zu Tode gestückelt
. In unserem Auftrag, mit unserem Beifall. Wer die Stadt hätte verteidigen wollen,
wäre von sämtlichen Theorien und Theoretikern widerlegt worden; es gab keine Instanz und
keine von Grundsätzen getragene Stimme, die die Stadt als solche vertreten hätte.

Gody Sutter: „Die Städte sind zum Wohnen da", Zürich 1973

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