Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1974): Aufsätze - Vorschläge - Berichte
1974
Seite: 51
(PDF, 13 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1974-03/0051
3. Die Freiburger Straßenbahnfahrzeuge sind Beispiele besonders gelungener und eleganter
Formgebung.

4. Straßenbahnfahrzeuge die über sechzig Jahre im Einsatz waren, stellen eine Besonderheit
dar.

Freiburg 1971: Während in anderen Städten die „Oldtimer" ins Museum kommen oder für
Touristenfahrten eingesetzt werden, gehen sie in Freiburg, von zwei Ausnahmen abgesehen,
in „Schall und Rauch" auf oder werden an auswärtige Sammler abgegeben.

Daß das älteste noch bestehende Fahrzeug Nr. 2 noch erhalten ist, ist einem Privatmann
zu verdanken, der sich schon 1961 um die Erhaltung bemühte. Wagen 1 wurde leider im
Krieg zerstört. Die Verkehrsbetriebe restaurierten Nr. 2 anläßlich eines „Tages der offenen
Tür" 1965. Die Unbrauchbarkeit der schweren Vierachser als Arbeitswagen brachte es mit
sich, daß alle bis auf Nr. 50 und 56 bis 1969 verschrottet waren. Nr. 50 kam auf einen
Kinderspielplatz in Landwasser, wo er aber von Rowdies völlig zerstört wurde. Leider war
damals die Verständigung unter den Straßenbahnfreunden noch schlecht, sonst hätte der
Wagen wieder repariert werden können. Der gleiche Straßenbahnfreund, der Nr. 2 rettete,
bemühte sich auch erfolgreich um Nr. 56. Im Oktober 1971 wurde die Arbeitsgemeinschaft
mobilisiert, um evtl. die zur Verschrottung anstehenden Wagen der Baujahre 1909/14 zu
erhalten. Die Verkehrsbetriebe versprachen bei einem Besuch der Interessierten, die Fahrzeuge
nicht zu demontieren, nachdem schon einiges ausgebaut war. Zuvor war allerdings
schon bekannt, daß sich Museen um die Fahrzeuge bemühen würden. So Museen in Marxzell
, Hannover und Klagenfurt. Die Fahrzeuge für das Museum in Hannover waren seit 1970
abgestellt, aber niemand wußte, ob sie je wirklich abtransportiert würden, zumal die Verkehrsbetriebe
mit der Demontage begonnen hatten, die durch den Einspruch der Arbeitsgemeinschaft
gestoppt wurde.

Die Fahrzeuge 34 und 43 wurden dann im Dezember 1971 nach Hannover, der Wagen 45
im März 1972 nach Klagenfurt und kurz darauf noch der stark demontierte Wagen 38 eben
dorthin verladen. Nr. 42, der der einzige war, der nicht demontiert wurde, kam im Sommer
1972 nach Marxzell. Leider war Wagen 41 schon an einen Schrotthändler verkauft und nur
teilweise erhalten. Freundlicherweise halfen die Verkehrsbetriebe beim Transport schwerer
Teile. Die Arbeitsgemeinschaft verzichtete auch auf die Erhaltung als Ganzes, weil der
Wagen schon durch langes im Freienstehen total verwittert war und weil die Verkehrsbetriebe
im Falle, daß Wagen 38 nicht verkauft werden könnte, versprachen, ihn ebenfalls
zu den bereits vorhandenen Museumfahrzeugen 2 und 56 in einer Halle unterzustellen.

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