Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1974): Aufsätze - Vorschläge - Berichte
1974
Seite: 60
(PDF, 13 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1974-03/0060
Die Flächenwünsche der Verbleibenden können dann vorerst aus dem freiwerdenden Gelände
befriedigt werden. Eine solche Lösung würde bsonders dem Freizeitwert der westlichen
Stadtteile zugutekommen, ohne den der Oststadt zu verschlechtern.

4. Naherholung

Es darf nicht vergessen werden, daß das fragliche Gelände neben Vereins- und organisationsmäßig
erfaßten Interessenten täglich Tausenden von nicht organisierten Bewohnern
der Ost- und Innenstadt als Erholungsraum dient. Dies kann jederzeit durch Besucherzählungen
unter Beweis gestellt werden. Als Gründe für die Beliebtheit gerade dieser
Erholungsfläche können angeführt werden:

4.1 Das einzigartige Zusammentreffen von Wasser, Wiese, Wald. Diesem Komplex wird auch
von wissenschaftlichen Untersuchungen der höchste Erholungswert beigemessen (vgl.
Kiemstedt (1)).

Gerade in Freiburg war aber Wiesengelände in den letzten Jahren Hauptobjekt der Bautätigkeit
, so daß die Kartaus-Wiese zunehmend Seltenheitswert besitzt.

4.2 Die Dreisam ist oberhalb des Sandfang-Wehres noch ein ursprünglicher Gebirgsfluß.
Weiter unterhalb führt sie oft kein Wasser, weil dies zur Speisung der Gewerbebäche
und der Bächle abgeleitet wird.

4.3 Die zunehmende Verdichtung der Bebauung im Nahbereich der Kartaus-Wiesen (z. B.
Hirzberg) macht dieses Gelände zum Feierabendgrün von immer mehr Anwohnern.

4.4 Die verkehrsgünstige Lage erlaubt es den Bewohnern der Innenstadt, diese Erholungsfläche
entweder zu Fuß entlang der Dreisam oder über den nahen Straßenbahnhalt bei
der Stadthalle zu erreichen. Ein wichtiger „Grünzug" im Stadtgebiet ist in Gefahr, amputiert
zu werden.

Einen Anhalt für den Wert eines solchen Grünzuges können die für die Erholungslage
„Haslacher Dorfbach" aufgewandten Kosten geben!

5. Zusammenfassung

Eine Aufteilung der heute noch unter Landschaftsschutz stehenden Wiesen zwischen Altersheim
, Verkehr und Sportinteressen würde einen breiten Kreis von Erholungssuchenden ihrer
Naherholungsmöglichkeiten berauben. Ein in Freiburg einzigartiges Landschaftsbild, das in
Form einer Talaue noch die ursprüngliche Schwarzwaldlandschaft erkennen läßt, ist in
Gefahr, zerstört zu werden.

Mit einer Aufteilung der Wiesen wäre den verschiedenen Interessenten nicht optimal gedient.
Im Gegenteil:

Das Altersheim würde in seinem Freizeitwert beeinträchtigt. Die Erweiterungsmöglichkeiten
für Sportstätten reichen schon nach heutigen Berechnungen nicht aus. Von einer Beschleunigung
der Kartäuserstraße kann nicht eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse (Senkung
der Unfallgefährdung, Verflüssigung des Verkehrs) erwartet weden.

Es muß daher gefordert werden, daß eine Lösung zum Zuge kommt, die die Struktur der
Oststadt nicht schädigt und gleichzeitig die der Weststadt verbessert.

Das heißt:

— mäßiger Ausbau des Altersheimes, zugleich Schaffung von Altenplätzen im Westen;

— Aussiedlung von Sportvereinen in den Westen;

— keine wesentliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes der Talaue;

— Ausbau der bereits vorhandenen Erholungsmöglichkeiten (Fußwege, Bänke, Parallelweg
zur Kartäuserstraße, regelmäßige Pflege u. a.).

2. Stellungnahme zu den vorliegenden Planungen für die landschaftsgeschützten Kartauswiesen
Freiburg, den 9. 7. 1973

Sehr geehrte Herren!

Die Pläne für eine außerlandwirtschaftüche Nutzung der Kartauswiesen haben sich seit der
letzten Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild e. V.* verdichtet. Bei
einer Besprechung im Universitätsbauamt** wurde von zwei verschiedenen Planungen berichtet
:

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