Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1981): Aufsätze - Vorschläge - Berichte
1981
Seite: 23
(PDF, 16 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1981-06/0025
Thomas Lutz

Zur Baugeschichte Alt-Wendlingens

Die ehemalige Gemeinde St. Georgen - seit ihrer Eingemeindung 1938 Stadtteil von
Freiburg - setzt sich aus den drei alten Dörfern Uffhausen, Wendlingen und Hartkirch
zusammen, die schon immer einen Gemeindeverband bildeten. Sieht man von den in
jüngster Zeit zur Stadt gelangten Tuniberg-Ortschaften ab, so ist St. Georgen bisher
der Freiburger Stadtteil gewesen, in dem die Landwirtschaft noch Bedeutung besaß,
was nicht zuletzt auf die große Gemarkung von ca. 1600 ha mit entsprechend großen
Nutzflächen zurückzuführen war. Seit der Jahrhundertwende wurden zwar schon
viele landwirtschaftliche Betriebe aufgegeben oder verkleinert, was eine Anzahl ehemaliger
bäuerlicher Anwesen längst in reine Wohnhäuser verwandelt hat, jedoch hat
dieser Wandel in den letzten Jahren an Geschwindigkeit und damit an Stärke zugenommen
; große Flächenverluste infolge bereits realisierter sowie geplanter Bebauung
, Ausweisung von Gewerbegebieten, Anlage von Straßen etc. und die ganz anderen
Berufschancen der jungen Generation haben den Anteil der von der Landwirtschaft
lebenden Bevölkerung bedeutend schrumpfen lassen. Allerdings erfolgt dieser
Schwund in modifizierter Form, denn er erstreckt sich ausschließlich auf Viehhaltung
und den Anbau von Feldfrüchten, während an einen Rückgang des Weinbaus gar
nicht zu denken ist. Aber gerade die ersten beiden Faktoren sind es, die die größten
Probleme im Zusammenhang mit der Veränderung des baulichen Erscheinungsbildes
in den alten Ortsteilen mit sich bringen, da deren Wegfall dem ausgedehnten und
somit prägenden Bestand der Ökonomiegebäude die angestammte Nutzung entzieht
. Ein Vorgang der meist ein mehr oder weniger langes Siechtum der Baulichkeiten
nach sich zieht und mit deren Abgang endet. Das Weiterleben des Rebbaus hat
hierauf keinen Einfluß, da die dazu notwendigen Gerätschaften auf geringem Raum
unterzubringen sind, und auch der Ausbau des Weines nicht mehr im Hause erfolgt.
Nachdem im letzten Heft bereits aus ähnlichem Anlaß der Bereich um die St. George-
ner Kirche Gegenstand der Betrachtung war, soll im Folgenden ein Blick auf die bauliche
Erscheinung des alten Ortsteiles Wendlingen gerichtet werden:

Direkt am Fuße des Schönbergs gelegen, ist es als frühe alemannische Siedlung der
älteste der drei Orte und dem Typus eines Haufendorfes zuzurechnen. Der aus dem
Hexental kommende Dorfbach fließt von Osten nach Westen durch den Ort, begleitet
von der aus Uffhausen kommenden Straße - heute: »Am Dorfbach«, nachdem sie die
Malteserordensstraße gekreuzt hat, am westlichen Siedlungsrand endet. Als weitere
bedeutende Straße ist die heutige Malteserordensstraße zu nennen, die aus Hart-
kirch-St. Georgen kommend den Ort senkrecht zum Verlauf des Dorfbachs durchzieht
, um südlich dann zur alten Ölmühle zu führen. Nach E. Notheisen1 verlief die
Vorgängerin der Basler Landstraße im Gegensatz zur jetzigen von Hartkirch aus durch
Wendlingen und dann am Schönberg entlang bis in die Gegend der Ölmühle, von wo
aus die alte und neue Trasse wieder übereinstimmen sollen; dies entspräche dem
Verlauf der Malteserordensstraße, die somit in früher Zeit einmal größere verkehrsmäßige
Bedeutung besessen hätte. Da aber der in Frage kommende Zeitraum weit
vor der Entstehungszeit der heute sichtbaren Bebauung liegt, sei hier nicht weiter

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