Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 2651
Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild [Hrsg.]
Freiburger Stadtbild (1984): Aufsätze - Vorschläge - Berichte
1984
Seite: 31
(PDF, 22 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1984-07/0033
heit eine bedeutende Ausnahme. Bei der Suche nach neuem Siedlungsland in der
Frühzeit, war das Vorhandensein von gutem Boden für Ackerland und Weide genau so
wichtig wie Wasser und Wald (die Alamannen kannten in dieser Zeit nur leichte Holzbauweise
auf Pfosten). So waren die am Gersthalm über Horben entspringenden
Wasserläufe (vom Galgenkopf das Engebächle, vom Hörnle durch das Katzental das
Selzenbächle) die als Reichenbächle, oder Holzgraben, gemeinsam vom Hexental
her sich am Fuße des Schönbergs entlang schlängelten und sich über Wendlingen
dem Tuniberg und kaiserstuhl zuwendeten, ideal für die neue Siedlung Uffhausen
(-hausenorte gelten im alamannischen Raum immer als Ausbausiedlungen von
-ingenorten). Uffhausen entwickelte sich als reines Straßendorf entlang dem erwähnten
Wasserlauf, der dadurch zum Dorfbach wurde. Übrigens auch der Nachbarort
Merzhausen am Eingang des Hexentales ist als Ausbausiedlung des Mutterortes
Wendlingen entstanden.3

Das erste Ortsbild von Uffhausen um 1811

Die vorliegende Karte wurde von Pfarrer Vinzenz Zahn im Jahre 1811 zusammen
mit einem exakten Häuserbeschrieb angefertigt. Die Karte ist nicht genau maßstabgetreu
, da er die Entfernungen mit den eigenen Schritten gemessen hat, hält aber
doch in etwa dem Katasterplan des Landes Baden, Karlsruhe 1887, stand. Die Gebäude
entsprechen heute nicht mehr unbedingt der Form, der Anlage und der »Architektur
« des angegebenen Baujahres. Manchmal sind in den vergangenen Jahrzehnten
aus einer damiligen Hofreite zwei verschiedene Besitzungen geworden, wobei
sich heute nicht mehr feststellen läßt, welches von den beiden Anwesen das ursprüngliche
ist. Uffhausen wurde im 30jährigen Krieg (1618-1648) am härtesten
von den drei Orten betroffen, die meisten Gebäude wurden zerstört. 56 Geschlechter
mit 79 Familien sind in St. Georgen (insgesamt) ausgelöscht worden. Innerhalb
von 17 Jahren, 1631-1648, hatte Freiburg fünf Belagerungen und hat siebenmal den
Besitzer gewechselt. Bei jedem Wechsel wurde in den stadtnahen Orten, ganz besonders
in St. Georgen, geplündert, gebrandschatzt, gemordet und Gewalt angetan.
So bedeuten die häufig in Uffhausen genannten Baujahre 1650-1700 meist nicht die
ursprünglichen Baujahre, sondern sicher den Zeitpunkt des Neuaufbaues der
Häuser oder die Neubesitznahme nach dem furchtbaren 30jährigen Krieg.

Uffhausen hatte einen eigenen Bann

Uffhausen hatte ursprünglich einen eigenen Bann (Gemarkung). Die Grenze verlief
vom Schönberg (eigentlich Schinberg) herab dem Grundgraben entlang und zur Haslacher
Gemarkung, etwa bei der Heid. Diese Uffhauser Banngrenze war nie ausgemarkt
worden, jedoch ist eine Bannabgrenzung im Jahre 1544 belegt, bei der als
Vertragspartner Uffhausen genannt wird.

Der erste brauchbare Ortsplan und die Häuserbeschreibung von 1811, sind neben
meiner Ortskenntnis die Grundlage meiner Übersicht über den Ort Uffhausen. Pfarrer
Zahn zählt in seinem Häuserbeschrieb, einer genauen Aufzeichnung, für Uffhausen
100 Häuser mit dem Zinken Steinwender. 1813 nennt das Lexikon von Baden, herausgegeben
von L. B. Kolb, in Uffhausen ebenfalls 100 Häuser, 2 Wirtshäuser (Gemeindestube
und »Galeere«, später »zum Schiff«) 2 Ziegelhütten und insgesamt 684 Einwohner
. 1838 sind in einer Lithographie von B. Herder, in Uffhausen 119 Häuser

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