Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1987-08/0037
kenführung, das zu wählende Bahnsystem, die Bildung der Gesellschaft, die Art der Finanzierung
und die Beteiligung des Staates sowie der auswärtigen Gemeinden hervorzuheben.

5.3.1914: Die Firma Adolf Bleichert & Co. in Leipzig legt das Projekt einer Seilschwebebahn
in zwei Sektionen mit Pendelbetrieb von oberhalb des Friedrichshofes bis nördlich des Rasthauses
auf dem Schauinsland (1230 m hoch) vor. Damit das Umsteigen an der mittleren Station
vermieden wird, werden die Kabinen (Fassungsvermögen 27 Personen) von der einen
zur anderen Sektion übergeleitet. Länge der Bahn 1 780 und 1 720 m = 3 500 m, Höhenunterschied
370 und 430 m = 800 m, Zahl der Stützen 21, Fahrzeit 25 Minuten, Geschwindigkeit
2.8 m/sec, Leistungsfähigkeit 81 Personen pro Stunde, Baukosten: Seilbahn 875 000.-M
und Zufahrtslinie Günterstal - Friedrichshof 340 000.-M.

17.3.1914: Die Straßenbahndirektion legt den geänderten Vertragsentwurf mit der S.E.G.
vor, bei dem die gewählte Trassenführung für die geplante Bahn Freiburg - Todtnau und der
Wegfall der Zweigstrecke Notschrei - Feldberg für den ersten Ausbau berücksichtigt sind.
Außerdem wird die Finanzierung des Projektes jetzt auf 3 000 000.-M Aktien und
6 000 000.-M Schuldverschreibungen abgeändert.

18.3.1914: Obmann Kopf rät dem Stadtrat, mit tunlichster Beschleunigung eine Vorlage an
das Ministerium der Finanzen wegen Gewährung eines Staatszuschusses zur geplanten
Schauinslandbahn zu richten, damit diese noch auf diesem Landtag beraten und eine Nachtragsforderung
in das Budget eingestellt wird. Es sei zu befürchten, daß die Großherzogliche
Regierung vielleicht schon auf dem nächsten Landtag nicht mehr die jetzige Bereitwilligkeit
zeigen könne, da mit Bestimmtheit damit gerechnet werden müsse, daß die Einnahmen in jenem
Zeitpunkt nicht mehr so seien wie gegenwärtig, denn der Frachtverkehr habe bereits wesentlich
nachgelassen.

26.3.1914: Das Großherzogliche Ministerium der Finanzen in Karlsruhe wird vom Stadtrat in
einer Eingabe um Entschließung gebeten, in welcher Höhe ein Staatszuschuß für die geplante
meterspurige Adhäsionsbahn Freiburg - Todtnau - Zell in Aussicht gestellt werden kann.
Die elektrische Reibungsbahn beginnt beim Hauptbahnhof in Freiburg und führt zunächst in
das Hexental über Merzhausen und Au. Dann steigt die Bahn im Selzenbachtal (Katzental) in
mehreren Windungen und Kehrschleifen hoch, führt beim Kaischenhof sowie dem Marxenhof
vorbei, zieht über den Heubuck und erreicht Horben. Von hier führt sie durch den St. Ulricher
Wald, über die Schitterhau, den Gießhübel und die Halde nach Todtnau. Auf der Strecke
Freiburg - Halde ist eine Höchststeigung von 5.5% und zwischen Notschrei und Todtnau eine
solche von 5.8% vorgesehen. Die Fahrgeschwindigkeit wird bei der Bergfahrt 18 km/h und
bei der Talfahrt 40 km/h betragen. Als Betriebskraft ist Gleichstrom von 1 200 Volt Spannung
geplant. Das Rollmaterial und der Betrieb ist in ähnlicher Weise wie bei der Montreux-Berner-
Oberland-Bahn und bei der Berninabahn vorgesehen. Die Baukosten der 35 000 m langen
Stammlinie Freiburg - Todtnau betragen insgesamt 7 000 000.-M bei einem geschätzten Aufwand
von 200 000.-M pro Kilometer. Falls später die 11 000 m lange Zweigstrecke Notschrei -
Feldberg gebaut wird, ist ein Bauaufwand in Höhe von rund 2 000 000.-M anzusetzen. Für die
Übernahme der Bahn Zell - Todtnau und deren Elektrifizierung ist ein weiterer Betrag von
2 000 000.-M aufzuwenden. Da das geplante Bahnnetz bei den hohen Baukosten keine entsprechende
Verzinsung des Anlagekapitals erbringen kann, ist ein Staatszuschuß von mindestens
80 000.-M pro Kilometer notwendig. Dieser Betrag überschreitet die Höhe der sonst
vom Staat für Bahnen gewährten Zuschüsse sicherlich erheblich. Da jedoch die vorgesehene
Bahn einem ganzen Landesteil den Anschluß an das große Landesverkehrsnetz bringen

35


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1987-08/0037