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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_1992-09/0029
Thomas Hettinger

Die Entstehung der Schloßbergbahn

15.5.1878: Es ist ein Wunsch des Verschönerungs-Vereins, fast so alt als sein Bestehen,
auf dem Schloßberge einen Aussichtsthurm zu erbauen. Theils die Errichtung verschiedener
anderer Anlagen, theils der Mangel an Geldmitteln, ließen die Verwirklichung des Planes
bisher nicht zu. Im Jahre 1877 ist nun das Project von neuem aufgenommen worden.
Der Vorsitzende, General Adolf von Glümer, theilt dem verehrlichen Stadtrathe mit,daß der
Verein nunmehr im Stande ist, den Entwurf zu überreichen. Der Thurm soll auf dem
Schloßberggipfel beim Salzbüchsel, dem Bereich des ehemaligen Fort de l'Etoile, erstellt
werden, wo jetzt die Fahnenstange des Vereins steht. Der Verein möchte in die neuen
schönen Anlagen mit dem projectirten Thurm ein vermittelndes Glied fügen, so weit seine
finanziellen Kräfte es erlauben. Wenn es gelingt, die Einwohner Freiburgs für den Plan zu
interesiren, wird der Thurm höher und kräftiger ausgeführt werden können. Es ist jedoch
nicht vorgesehen, einen Thurm im Stile eines alten Wehrthurmes oder der späteren Fortifi-
kations-Systeme zu bauen. Dies erscheint dem Verein weder durch den eigentlichen
Zweck, einem Aussichtsthurm, gerecht zu werden, noch gestatten es ihm seine Mittel zu
einem solchen Bauwerk. General von Glümer unterbreitet dem Stadtrathe die Bitte, dem
Verschönerungs-Verein die in der Bedarfs-Nachweisung bezeichneten Hölzer aus den
städtischen Waldungen für den Thurmbau unentgeltlich zu überlassen.

Der geplante Aussichtsthurm aus Stein ist 56 1/2 Fuß hoch. Eine eiserne Treppe führt spi-
ralenförmig außen um den Thurm herum nach oben zur ersten Plattform. Von da ist im Innern
des Thurmes eine hölzerne Wendeltreppe bis zur zweiten Aussichtsplattform vorgesehen
. Für das Mauerwerk werden die auf dem Schloßberg vorhandenen zerstreuten
Gneissteine verwendet. Der sichtbare Theil des Mauerwerks wird mit rothem Sandstein
verkleidet.

28.5.1878: Der Stadtrath ersucht die verehrliche Beurbarungs-Commission ergebenst, gefällig
mittheilen zu wollen, ob das Project der Errichtung eines steinernen Thurmes auf
dem Schloßberge der pecuniären Unterstützung der Beurbarung sich zu erfreuen haben
dürfte.

26.6.1878: Die Beurbarungs-Commission theilt mit: Wir haben die Ehre zu erwidern, daß
es uns angezeigt erscheint, die Errichtung eines Aussichtsthurmes noch so lange hinaus
zu schieben, bis es ermöglicht wird, unserem schönen Schloßberge ein größeres Denkmal
, doch wenigstens einen steinernen Thurm setzen zu können.

11.7.1878: Der Stadtrath theilt dem verehrlichen Vorstand des Verschönerungsvereins
ganz ergebenst mit, daß er das Project in eingehende Erwägung gezogen hat. Er ist jedoch
in Übereinstimmung mit der Beurbarungs-Commission zu der Überzeugung gelangt,
daß es angezeigt wäre, vorwürfige Sache noch insolange zu verschieben, bis die Geldmittel
ausreichen, um auf dem Schloßberge einen steinernen Aussichtsthurm erbauen zu
können. So bittet der Stadtrath höflichst, das vorliegende Project bis auf Weiteres zu vertagen
.

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