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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_2003-11/0049
Wolfgang Hug

Klöster in Freiburg und ihre Säkularisation
in der Zeit vor rund 200 Jahren

Bis ins 17. und 18. Jahrhundert zählte man in Freiburg
18 Klöster oder klosterähnliche Ordensgemeinschaften
. Dies in einer Stadt, die kaum 8000
Einwohner hatte. Im Zeitraum vor und nach
1800, vor rund 200 Jahren also, mussten alle bis
auf die Konvente der Ursulinen und der Adelhau-
ser Schwestern verschwinden. Selbst diese beiden
sind dann in der Zeit des Kulturkampfes auch
aufgehoben worden. Gerade in der Zeit, als Freiburg
zur modernen Großstadt heranwuchs, vom
frühen 19- bis ins frühe 20. Jahrhundert, fehlten
die Klöster als prägende Elemente im Stadtbild
sowie als tragende Kräfte für das spirituelle und
soziale Leben der Bürgerschaft. Nur den Vinzen-
tinerinnen war 1846 erlaubt worden, sich in Freiburg
niederzulassen und dann ihr Mutterhaus sowie
das St. Josephs-Krankenhaus zu gründen.
Heute gibt es in der Stadt mit mehr als 200.000
Einwohnern zwar wieder ein Dutzend katholischer
Ordensgemeinschaften sowie die evangelischen
Diakonissen, aber die Zahl der Ordensangehörigen
ist auf einen Bruchteil der einstigen
Anzahl geschrumpft, und die meisten Nonnen
und Mönche in Freiburg befinden sich schon im
Rentenalter. Wie kam es zu dem fast gänzlichen
Verschwinden von Ordensleuten und Klöstern
aus dem Stadtbild von Freiburg in der Zeit vor
rund 200 Jahren?

1.

Um dieser Frage nachzugehen, ist es notwendig,
ein wenig weiter auszuholen. Für ganz Südwestdeutschland
erfolgte 1802/03 eine tiefgreifende
Umwälzung der territorialen und vor allem der

b. 127 Lage der Klöster, Kirchen und sozialen Einrichtungen. 1 Münster, 2 St. Nikolaus, 3 Michakapelle
, 4 St. Peter, 5 Kapelle des Friedhofs in der Neuburg, 6 Michaelskapelle auf dem Alten Fried-
l] 7 Dominikaner, 8 Franziskaner, 9 Augustiner-Eremiten, 10 Augustiner-Chorherren (bis 1677), 11
igustiner-Chorherren, 12 Wilhelmiten, 13 Antoniter, 14 Kapuziner, 13Jesuiten, 16Johanniter, 17
■utscher Orden (bis 1677), 18 Deutscher Orden, 19 St. Agnes, 20 St. Maria Magdalena, 21 St. Karina
de Senis (bis 1644), 22 St. Klara, 23 St. Katharina de Senis, 24 Ursulinen, 25 Der Turnerin
geüiaus, 26 Augustinerinnen „zum Grünen Wald" (bis 1470), 27 Augustinerinnen „zum Grünen
ild", 28 Rcgelhatts „zum Lämmlein", 29 Adelhausen Neukloster, 30 Basler Hof, 31 Heiliggeist-Spi-
. 32 Armenspital. 33 Findelhaus, 34 Blatternhaus (bis 1677), 35 Blatternhaus, 36 Elendenherberge,
Hof von St. Trudpert, 38 Hof der Bischöfe von Konstanz, 39 Hof des Klosters Günterstal, 40 Hof des
osters Sckutlern, 41 Hof des Klosters St. Peter, 42 Haus der St. Gallischen Propstei Ebringen, 43 Hof
Klosters St. Blasien, 44 Hof des Klosters St. Märgen, 45 Schwabenlor, 46 Marlinstor, 47 Lchcner-
, 48 Predigertor, 49 Christoffelstor, 50 Mönchstor, 51 Johannestor, 52 Schneckentor, 53 Grienlinstor,
54 Peterstor, 55 Büggenreutertor.

Lageplan der Freiburger Klöster bis ins 17/18. Jahrhundert

kirchlichen Verhältnisse. Entscheidend war die
„große Säkularisation" durch den Reichsdeputa-
tionshauptschluss in Regensburg. Nach den Siegen
Napoleons über die Koalitionsheere sollte

49


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