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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/fr_stadtbild_2003-11/0077
Joachim Scheck

"Zur Kronen Würtzhus hangend gefunden
worden in der Cammern"

Vom "Siechenhaus", der Kronenmühle und anderen verschwundenen Stätten der
Freiburger Unterwiehre

Die in der ehemaligen Dreisamaue gelegene
Wiehre war einst ein Dorf, dessen
Geschichte weiter zurückreicht
als die der Stadt Freiburg. Die baulichen
Reste dieser mittelalterlichen
Siedlung wurden während der Belagerungen
in der Barockzeit so gut wie
ausgelöscht. Doch wer ein wenig in
der Vergangenheit dieser merkwürdigen
Siedlung stöbert und einen zweiten
Blick auf die heutigen Strukturen
wirft, kann immer noch den einen
oder anderen verborgenen "Wegweiser
" ins Mittelalter finden.

Der heute als "Wiehre" bezeichnete
Stadtteil dehnt sich auf einer Fläche
aus, an der ursprünglich zwei eigenständige
und lange vor der Stadt Freiburg gegründete
Gemeinden beteiligt waren: Das Dorf
Wiehre und das Dorf Adelhausen. Während man
sich bei der Lokalisierung des alten Adelhausen
weitgehend einig ist, bereitet die Ortung der UrWiehre
größere Schwierigkeiten. Der Versuch,
die mittelalterliche Situation im Rahmen eines historischen
Rundganges nachzuvollziehen, wird
zu einem topographischen Detektivspiel: Einer
der wenigen Anhaltspunkte sind hier die spätbarocken
"Siedlungskerne" der Wiehre, die zum ältesten
gehören, was heute noch zu sehen ist und
doch nicht viel mehr als vage Rückschlüsse auf

Freiburg, hart an der "Prärie" gelegen: Die Unterwiehre in einer französischen
Festungskarte zur Zeit der Vaubanschen Festung. Südlich der Dreisam ("Treis
Riviere") die Kronenmühle („Moulins") und das Brückle ("Pont") mit dem Wirtshaus
zur Sonne. (Original: Bibliotheoue Nationale, Paris).

die mittelalterlichen Standorte erlauben: Die
Häusergruppe um das Gasthaus Schützen etwa,
das Dreikönigshaus oder das sogenannte Kronenviertel
.

Etwas sicherer sind sich die Forscher bei der Lokalisierung
des Zentrums von Adelhausen, dem
heutigen Annaplatz, der sich als Ausgangspunkt
für einen Rundgang anbietet. Dort kann man sich
noch heute fast wie auf dem Dorf fühlen. Auch
wenn im Hintergrund keine Hühner gackern,
sondern irgendwo ein Handy piepst, ist das Bild
im Geiste schnell zurechtgezimmert, und man

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