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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0058
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Geschichtlicher Ueberblick.

Bild dar, wie kein zweiter Marktort am Oberrhein es zu bieten
vermag.

Nachdem sich nun Freiburg unter das Szepter Oesterreichs gestellt
hatte, theilte es mit diesem mächtigen Hause Freud und Leid in musterhafter
Treue. Die Urkunde, welche ausspricht, dass die Stadt die beiden
Herzöge Albert und Leopold von Oesterreich als ihre gemeinsamen
Herren anerkenne, wurde im Mai 1368 ausgefertigt. Bald sollte aber
auch die waffenfähige Mannschaft Freiburg's Gelegenheit erhalten, ihre
Treue gegen die neue Herrschaft und ihren Muth in schwerem Kampfe
gegen die Schweizer zu erproben. Herzog Leopold, eine feurige, von
Thatendrang erfüllte Natur, dem inzwischen die Alleinherrschaft über
die Vorlande zugesprochen war, rief die Seinigen, darunter nunmehr
auch die Freiburger, zum Auszug gegen die Eidgenossen. Die Luzerner
waren im December 1385 ohne Absage mit Waffengewalt in sein Gebiet
eingebrochen. Den Kampf gegen dieselben wollte der Herzog persönlich
leiten. Zahlreich eilten von Freiburg aus Reisige und Schützen, allen
voran aber der Adel, herbei. Bei Sempach kam es am 9. Juli 1386 zu
einem furchtbaren Blutbad. Herzog Leopold fiel. Da warf sich mitten
im Kampfgewühl der Bannerträger Freiburg's, Ritter Martin Malterer,
schützend über den zu Tode getroffenen Fürsten und vertheidigte ihn so
lange, bis er selbst unter den Streichen der Feinde sein Leben aushauchte.
Mit ihm fiel zugleich die Blüthe des Freiburger und Breisgauer Adels.
Des Herzogs Sohn und Nachfolger, Leopold IV., schloss einen zwanzigjährigen
Frieden mit den Eidgenossen, der 1412 auf weitere fünfzig
Jahre verlängert wurde. Im gleichen Jahre (1412) kam »Gericht und
Recht des Dorfes Adelhausen, und was in das Kirchspiel St. Einbethen
gehört« als Pfandschaft in die Hand Freiburg's. Neue Ereignisse brachte
bald darauf auch das Konzil zu Konstanz. Papst Johann XXIIL, um
die ihm verhasste Versammlung unmöglich zu machen, entfloh derselben,
als Botenreiter verkleidet, am 20. März 1414, und nahm hier in Freiburg
bei den Predigcrmönchen sein Quartier. Er wurde daselbst mit hohen
Ehren empfangen. Ihm auf dem Fusse folgte Herzog Friedrich von
Oesterreich, genannt mit der leeren Tasche, der dem Papst zur Flucht
verholfen hatte. König Sigismund, ein schwächlicher Charakter, entsetzte
ihn deshalb seiner Lande, und so wurde Freiburg freie Reichsstadt. Als
solche »dem König und dem heil, römischen Reich pflichtig«, musste
sie 1422 auch an dem Hussitenkriege theilnehmen, in dessen Verlaufe
beiderseits die unglaublichsten Gräuel verübt wurden. Erst im Jahre
1425 kehrte die Stadt wieder unter das österreichische Szepter zurück.
Bald darauf wurde Herzog Albert VI. von der steierischen Linie Regent


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