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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0092
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Die Industrie-Anlagen.

Holzdreherei, Rahmen- und Möbelfabrik Rombach & Hettler; die Bürsten-
hölzerfabrik Bosenmeier und die Schuhleist- und Stiefelhölzerfabrik
Fischer, welche, mit den besten Maschinen und Kraftbetrieben versehen,
ihre Erzeugnisse nach den verschiedensten Gegenden verschicken.

Einen hervorragenden Platz in der Holzindustrie nimmt die
Orchestrion-Fabrik M. Welte & Söhne ein. Sie wurde im Jahre 1833
zu Vöhrenbach im Schwarzwalde gegründet und im Jahre 1873 nach Freiburg
verlegt. Als Specialität wählte sie die Spieluhrenfabrikation, einen
Industriezweig, der um die Mitte des vorigen Jahrhunderts im Schwarzwalde
sich entwickelt hatte. Anfänglich erschienen die Spieluhren als
einfache Uhren mit Glockenspiel oder tanzenden Figuren; diese wurden
vorzugsweise nach Holland ausgeführt. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts
wurden an Stelle der Glocken Pfeifen gesetzt, die Tonleiter
wurde etwas erweitert und zwar im Umfange der menschlichen Stimme,
und es entstanden sogenannte Flötenuhren, welche einfache kurze
Arien spielen konnten. Sodann erfolgte die Einführung weiterer Pfeifen,
um eine Begleitung zu der leitenden Stimme zu gewinnen. Es kam
ferner die Vergrösserung durch ein zweites Register hinzu, so dass
auch Piano und Forte markirt werden konnte. Um die Vervollkommnung
der Spieluhren nun hat sich neben andern Meistern Michael Welte,
der Gründer der heute weltbekannten Firma M. Welte & Söhne, die
grössten Verdienste erworben. Ihm gelang es nach vielen Bemühungen
und rastlosen Versuchen, die Instrumente durch eine immer grössere
Präcision der Mechanik, Mannigfaltigkeit der Klangfarbe und Schönheit
der Töne zum selbstthätigen Musikwerke, dem nunmehrigen Orchestrion,
umzugestalten.

Schon im Jahre 1849 erging unter anderen Anerkennungsschreiben
ein solches von Grossherzog Leopold von Baden an den Fabrikanten
Welte, und auch in der weiteren Fortentwickelung des Orchestrions
bis zu seiner heutigen Vollkommenheit hat die genannte Firma die
Führung behalten. Die Fabrik ist mit allen Maschinen zur Holz- und
Metallbearbeitung versehen. Eine ßöpferdige Dampfkraft besorgt den
Antrieb der einzelnen Maschinen und des Dynamos, welcher dem ganzen
Gebäude das elektrische Licht beschafft.

Die Heizung der Räume und der Trockenanlagen erfolgt mittelst
Dampf.

Umfangreiche Lager in einheimischen und fremden Holzarten
liefern das nöthige Rohmaterial in bester Beschaffenheit.

Eine gutgeschulte Arbeiterschaft von etwa 80 Mann ist bei der
Herstellung der Kunstwerke betheiligt.


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