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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0114
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Das Feuerlöschwesen.

konnte jeder Bürger und Einwohner werden, der — namentlich in
politischer Beziehung — einen guten Leumund hatte.

Das Corps war mit Gewehren ausgerüstet, und Gewehr- und Fussexerzieren
waren ein besonderer Zweig der Dienstverrichtungen.

Doch schon im Jahre 1855 stand die Lebensfähigkeit des Corps
in Frage. Eine Verordnung hob nun den Dienst mit den Waffen auf,
beschränkte das Fussexerzieren auf das Nothwendigste und erliess Vorschriften
für den inneren Dienst, wie sie heute noch massgebend sind.
Der Commandant und die Hauptleute wurden nun auch durch die
Mannschaften gewählt und nur ersterer bedurfte der Bestätigung durch
den Stadtrath. Sind auch in den folgenden Jahren fortgesetzt Verbesserungen
an den Löscheinrichtungen wie an der Organisation gemacht
worden, so blieb doch das Corps längere Zeit in diesem Rahmen.
Während des Krieges 1870—71 wurde es zum Sicherheitsdienst in der
Stadt, mehr aber noch zur Unterstützung der Sanitätscolonne verwendet.

Eine grössere Umwandlung in der Zusammensetzung des Corps
führte die Erbauung einer neuen Hochdruck-Wasserleitung herbei, die
in den Jahren 1875 und 1876 vor sich ging. Die durch rund 200 Hydranten
gegebene neue Art der Wasserzuführung machte einen beträchtlichen
Theil der bisherigen Ausrüstung überflüssig und die Neueinstellung
von Hydrantenausrüstungen und Hydrantenzügen wurde nothwendig.

Die damaligen Vorstädte Herdern und Wiehre hatten sich aus dem
gemeinsamen Verband ausgelöst und hingen als selbstständige Abtheilungen
dem Corps an. Alle diese Punkte führten zu einer völligen
Neugestaltung, zur Compagnieeintheilung. Danach wurde die Feuerwehr
, wie sie jetzt heisst, nach den Stadtvierteln in 4 Compagniebezirke
geordnet.

Im Jahre 1891 kamen durch die Einverleibung der Vororte Haslach
und Güntersthal auch deren Feuerwehren in den Verband des Corps,
das von nun an 6 Compagnien besass und an Zahl eine der bedeutensdten
Feuerwehren Deutschlands bildet.

Der Dienst ist in allen Theilen freiwillig und es wird in keiner
Weise Entschädigung gewährt.

Kino wesentliche Erleichterung bei Allarniirungon war die Einrichtung
von Läutewerken und Telephonen. Das Kouermelde- und Allarmwesen
hat seine Centralstelle in der Polizeistation II (Bezirksamt). Zur
Alhinnirung der Feuerwehr dienen 24 Telephone und 62 Allarmglocken.
An öffentlichen Feuermeldestellen fehlt es gegenwärtig noch, doch ist
deren Einrichtung von den städtischen Collegien beschlossen und wird
voraussichtlich im Laufe des Jahres auch ausgeführt. Vorderhand hat man


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