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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0145
Flüsse und Bäche.

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Für die Industrie ist das Gefälle zur Anlage von Triebwerken ausgenützt
und die Landwirthschaft zieht ihren Nutzen aus den Bächen
durch Wässerung- sehr umfangreicher Wiesengelände.

Die Rechte und Pflichten der Interessenten an diesen Gewerbebächen
, den Runzen (d. h. »Rinnen«, »Rinnsalen«) sind durch die Ordnungen
der Runzgenossenschaften zum grössten Theile geregelt. Jede
Runzgenossenschaft hat als Vorstand einen von ihren Mitgliedern
erwählten Runzmeister.

Wann und von wem die Gewerbebäche hergestellt sind, darüber
bedarf es noch geschichtlicher Untersuchungen. Im Allgemeinen spricht
die Stadt das Besitzrecht an den Bachläufen an, jedoch ist es ihr nicht
allerseits frei zugestanden. Jedenfalls darf nur mit Zustimmung der
Stadtgemeinde an die Bäche und über sie gebaut werden.

Man ist übrigens bestrebt, auch diese Bachläufe möglichst offen
zu halten.

Die Stadtgemeinde bestimmt die Zeit der Bachabschläge, die alle
Jahr einmal für kurze Zeit stattfinden, damit die Pflichtigen die Räumung
des Bachbettes von allerlei Unrath, die Erneuerung oder Ausbesserung
der Trieb- und Uferwerke vornehmen können.

Der Stadtgemeinde gehören die Schlüssel zu den Einlaufstellfallen
desjenigen Gewerbebaches, der einfach den Namen »Gewerbebach«
führt. Ein von ihr dazu erwählter Runzgenosse ist Schlüsselbewahrer
und hat durch sein Personal entsprechend den Weisungen der Stadtgemeinde
, den Einfluss in den Bach zu regeln.

In früherer Zeit wurde auch die Runzordnung für den Gewerbe-
bach von der Stadtgemeinde erlassen, wovon die älteste bekannte Runzordnung
vom Jahre 1544 Zeugniss gibt; der von den Runzgenossen
gewählte Runzmeister hatte dem Rathe ordnungsgemässe Handhabung
der Runzordnung zu geloben. Der Einfluss der Stadtgemeinde auf
Runzen war also früher jedenfalls umfangreicher als er jetzt ist.

Der Karthausbach.

An der Gemarkungsgrenze von Freiburg gegen Ebnet liegt in der
Dreisam das Beurbarungswehr. Durch dieses wird links Wasser auf
die anstossenden Wiesen der städtischen Beurbarung geleitet, rechts,
also nördlich, wird der Karthausbach gespeist.

Der Karthausbach führt seinen Namen von dem früheren Karthäuserkloster
, zu dem eine Säge und eine Mahlmühle gehörten, die durch den
Bach getrieben wurden; heut, ist die Karthause nebst Zubehör, nach-


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