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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0188
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Die Rieselfelder-Anlage.

Die Spüljauche wird gewöhnlich zunächst zur Abscheidung gröberer
Bestandtheile in ein zweitheiliges Absatzbecken von je 30 m Länge
und 15 m Breite geleitet, soweit sie nicht zur Wässerung solcher Stücke,
auf welchen diese Bestandtheile nicht hinderlich sind oder gar gewünscht
werden, unmittelbar Verwendung findet. Quer durch die Becken
gezogene Flechtzäune nöthigen die durchfliessende Jauche zu Serpentinen
und befördern das Niederschlagen des Schlammes. Durch tiefliegende
Kanäle kann das Wasser aus den einzelnen Becken abgelassen werden.
Der eingetrocknete Schlamm wird dann ausgestochen und zu Compost
verarbeitet.

Bei der ausschliesslich durch offene Gräben erfolgenden Vertheilung
der Spüljauche über das Gebiet müssen Bewässerung, Entwässerung,
landwirthschaftlicher Betrieb und die Bebauung des Geländes gleichzeitig
in Betracht gezogen werden.

Der Bewässerung gestatten hier die grossen Gefälle einen weiten
Spielraum. Für den Ackerbetrieb jedoch kommen die Grundstücksformen
und das Wegnetz in Frage. Unregelmässig gestaltete Grundstücke
sind wegen der Schwierigkeit der Bestellung zu vermeiden,
während bei Wässerwiesen solche Formen weniger schaden. Das Wegnetz
hat sich darnach zu richten, dass der Mundenhof am nordwestlichen
Ende der Anlage der Sitz des Betriebes ist, dass aber der Hauptverkehr
gegen die Stadt hingeht. Es müssen mithin überallher Hauptwege nach
diesen beiden Punkten führen; für Verbindung im Innern wird durch
üuerwege gesorgt. Bei den Entwässerungsanlagen ist das Eindringen
der Jauche in fremdes Gebiet zu verhüten und für ordnungs-
mässige Abführung der Drainagewasser zu sorgen.

Die Bewässerungsgräljen durchziehen von den Absatzbecken
in der Richtung des stärksten Gefälles die Fläche. Die Leitung der
Spüljauche in offenen Gräben hat sich vollständig bewährt. Sie kommt
im strengsten Winter mit einer Temperatur von 5—6° C auf dem Rieselfeld
an und kühlt sich bei ihrem Lauf an das äusserste Ende auf 3 km
Entfernung nur um etwa 2° ab. Ihre Vertheilung hat darum auch noch
nie Schwierigkeiten gemacht. Wegen des starken Gefälles erhalten die
Gräben nur kleine Profile; 0,6 m Sohle und 0,6 m Tiefe reichen fast
durchweg aus, die yrösste Wassermenge von 750 Secundenlitern überall
hin zu führen, selten sind grössere Weiten erforderlich. Die Dammkronen
der Gräben sind mindestens 20 cm über den höchsten Wasser-
Stand gelegt und beiderseits als Fusswege ausgebildet. In Entfernung
von je öo m sind Stauschleusen eingesetzt, welche das Wasser nach
beiden Seiten auf die Flache zu leiten haben. Diese Schleusen, bei


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