Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0191
Die Rieselfelder-Anlage.

163

berieselt werden dürfen, während dieser langen Frist die gesammte
Spüljauche auf dem Rest untergebracht werden. Allzu rasch darf aber
die Jauche durch den Boden auch nicht durchsickern, weil sonst die
Stoffe nur ungenügend zersetzt werden. In dichten Böden ferner und
auf Flächen mit hochstehendem Grundwasser muss selbstverständlich
ein rascherer künstlicher Ablauf stattfinden. Um nun einen freieren
Betrieb zu ermöglichen, hat man je nach den Boden- und Grundwasserverhältnissen
erheblich höhere Wassermengen als die oben berechneten
3 Secundenliter der Berechnung des Drainnetzes zu Grunde gelegt.
Die verschiedenen stärkeren Grundwasser-Adern sind jeweils besonders
abgeleitet. Die Drains haben 1,5—2 m Tiefe und bei den neueren
Theilen der Anlage Abstände von 8—10 m. Auch die ältesten, mit
grösseren Abständen ausgeführten Drainnetze werden aus den gleichen
Gründen zur Zeit in kleinere Systeme mit geringeren Entfernungen
der Drainstränge umgebaut. Die Sammler münden in die Abzugsgräben
mindestens 20 cm über der Sohle. Diese Gräben sind daher
2—2,5 m tief in das Gelände eingeschnitten.

Bei der gesammten Bodenbeschaffenheit erschien es gerathen, die
Querdrainage durchzuführen, d. h. die Saugstränge quer zum stärksten
Gefälle und die Sammler in dieses selbst zu legen. Bei der Längs-
drainage, bei welcher umgekehrt die Sauger in das stärkste Gefäll und
die Sammler quer zu diesem gelegt sind, hätte möglicher Weise eine von
dichtem Boden umschlossene, in der Richtung des stärksten Gefälls
verlaufende wasserführende Sandader unberührt bleiben und nach wie
vor ihre Umgebung durchnässen können. Die Querdrainage bietet
den weiteren Vortheil, dass sie sich durch Einsetzen von Stauventilen
leicht zu einer Staudrainage umg-estalten lässt. Dabei bekommen die
Sauger ein durchschnittliches Gefäll von 0,2 °/o nach den Sammlern,
welche ihrerseits mit 0,3—1% Gefäll verlegt sind.

Das starke Gefäll der Abzugsgräben ermöglicht es, diese ohne
wesentliche Beeinträchtigung ihres Zwecks an geeigneten Stellen zeitweise
aufzustauen und das schon einmal durch den Boden gesickerte
Wasser nochmals zur Ueberrieselung zu verwenden. Auch dasjenige
des Hauptabzugsgrabens kann auf die 27 ha grossen, mit Wässerungseinrichtungen
versehenen Wiesenflächen unterhalb des Mundenhofs
geleitet werden.

Hierdurch wird eine vollständigere Ausnutzung der Dungstoffe
nebst gründlichster Reinigung der Abwasser erreicht und zugleich in
trockener Zeit eine willkommene Vermehrung der verfügbaren Wassermenge
geschaffen.

11*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0191