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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0192
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Die Rieselfelder-Anlage.

Als Betriebsstätte dienen die Gebäulichkeiten des schon seit
langen Jahren bestehenden Mundenhofes. Sie waren für den früheren
Betrieb von 80 ha angelegt, sind aber jetzt für das rund 300 ha landwirtschaftliches
Gelände umfassende Gut durch Zubau von Gesinde-
und Wirthschaftsräumen erweitert. Zur Speisung eines laufenden
Brunnens im Hof und einer grossen Zahl von Hahnenbrunnen in den
Wohngebäuden und Stallungen ist von einer Stelle ausserhalb des Rieselgebietes
Quellwasser beigeleitet.

Lässt man den noch stehenden Wald ganz ausser Betracht, so
stellen sich die Kosten des im landwirthschaftlichen Betrieb befindlichen
Gutes nach dem Stand vom Herbst 1897 in runden Zahlen wie folgt:

1. Geländeerwerbung, abzüglich des Holzerlöses aus den abgeholzten
Waldflächen, aber mit Einschluss der alten Gelände 320,000 Mark,

2. Rodung der 220 ha grossen Waldfläche 119,000 Mark, 3. Anlage der
Wege, sowie der Zuleitungs- und Abzugsgräben, Planirung von 254 ha
Rieselfläche 340,000 Mark, 4. Drainage von 154 ha 142,000 Mark,
5. Schleusen- und Dohlenbauten 58,000 Mark, 6. Instandsetzung der alten
und Anlage neuer Gebäude, sowie Einrichtung der Wasserleitung
146,000 Mark, 7. Betriebsinventar a) Geräthe und Maschinen 22,000 Mark,
b) 100 Stück Grossvieh und 9 Pferde 48,000 Mark, 8. Bauaufsicht,
Unvorhergesehenes u. s. w. 71,000 Mark, Summa 1,266,000 Mark. Dazu
kommen an bereits bewilligten, jedoch noch nicht verwendeten Geldern
46,000 Mark für einen Abzugsgraben vom Mundenhof in die Dreisam,
sowie 150,000 Mark für Drainirung der noch gar nicht oder erst mit
weiteren Strangentfernungen drainirten Flächen, so dass die Endsumme
sich auf 1,460,000 Mark oder auf 4870 Mark für den ha belaufen wird.

Die Kosten der Zuleitung von der Stadt bis zum Gute selbst sind
hierin nicht inbegriffen, weil diese zu der Kanalisation gehört. Es
bedarf kaum der Erwähnung, dass zukünftige Erweiterungen des Rieselfeldes
auf der bereits vorhandenen Fläche nicht in gleichem Verhältnisse
Kosten verursachen werden, da die Hauptwege, die Hauptabzüge, die
Hauter. und das Inventar auf dem Mundenhof sämmtlich schon für
Erweiterungen genügen.

Die weitaus grösste Fläche des erworbenen Gebietes war Waldboden
. Dieser wurde aus den Händen grösserer Besitzer um rund
800 Mark für den ha gekauft, wozu jeweils der Werth des aufstehenden
Holzes kam. Kleineren Eigenthümern musste für den nackten Waldboden
in den besten Lagen bis zu 1500 Mark bezahlt werden. Es
scheint dies nicht viel, zieht man aber die erheblichen Kosten für das
Roden und für die Planirung der im Verhältniss zu kultivirtem Gelände


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