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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0280
250 Unser lieben Frauen Münster.

Verwandtes mit jenem des Strassburger Münsters, so dass man gerne
geneigt ist, für diesen Theil des Baues ein und denselben Künstler
anzunehmen.

Am Rande des Steinhelms, auf dem sog. Reihertreppenthürmchen,
das auf den Laufgang des südlichen Seitenschiffes führt, ist das hier
(S. 251) abgebildete, jetzt erneuerte Figürchen mit überschlagenen
Beinen angebracht, das, wohl nicht ohne Grund, zuerst von Adler als
Meisterbild gedeutet wurde. Da die Sculptur ihrer ganzen Behandlung
nach jünger und reifer ist, als der übrige figurale Schmuck, so muss
sie wohl als ein Werk des zuletzt an der Ausführung wirkenden
Meisters gelten, wobei es dahingestellt bleiben mag, ob dieser damit

Figur mit dem Solarium
mit dem sitzenden
Meisterbilde am
Reihertreppenthürmchen
hat. (Vergl. die
nebenstehende Abbildung
).

Die Datirung der
Ostjoche bildet, wie
jene des romanischen
Baues, eine immer
noch nicht gelöste
Frage. Es sei hier nur
erwähnt, dass Adler
sie in die Zeit von
1260—1268 verlegt,
während Schäfer*)
ihre Entstehungszeit zwischen 1215 und 1230 setzt. Beide Datirungen sind
unsicher, da die Beweisführung, auf welche diese Zeitbestimmungen
sich stützen, von nicht ganz zutreffenden Voraussetzungen ausgeht.

Zeigen auch die östlichen Anfänge des Schiffes, wenigstens in
ihren Obertheilen schon recht bemerkenswerthe Charakterzüge des
neuen Baustils, so begegnen wir bei den Bautheilen, welche der dritten
Bauperiode angehören, nämlich bei den vier anschliessenden
westlichen Jochen des Schiffes und bei dem Westthurm,
der Perle des ganzen Baues, einem Meister, der unter Beibehaltung des
Grundplanes mit staunenswerther Kenntniss die neue Kunstsprache

sich selbst oder seinen
Vorgänger verewigen
wollte. Die Konsol-
figuren, welche die
Ueberhangbogen der
südlichen Seitenschifffenster
tragen, sind
wohl nur als einfache
Grotesken zu fassen
ohne irgend welche
persönliche Bedeutung
. Geigesweistauf
die auffallende Aehn-
lichkeit hin, welche die
an der Stirnseite eines
der südlichen Strebepfeiler
angebrachte

ObergatU'ufenster der Ostjoche.

*) Schäfer, Die älteste Bauperiode des Münsters zu Freiburg, S. 3Q.


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