Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0295
Unser lieben Frauen Münster.

265

Es ist aber bekannt, dass es noch mehr Beispiele curvirter Steinhelme
aus dem 13. Jahrhundert gibt; wir nennen nur den romanischen
Vierungsthurm von St. Leodegar in Gebweiler.

Der glänzendste Beweis dafür, dass die Krümmung der Gräte
und Helmflächen mit wohlberechnender Absicht ausgeführt ist, liegt
in der ästhetischen Wirkung der Pyramide selbst. Ein Vergleich mit
den ohne Schwellung: ausgeführten durchbrochenen Steinhelmen der

zeigt

in <z

eradezu

späteren Zeit, wie in Thann, in Esslingen u. A.
glänzender Weise die Ueberlegenheit der Freiburger Pyramide.

Bei der Unregelmässigkeit ihrer Basis, — die Nord- und Südseite
sind 4,41 m lang, während die übrigen Seiten zwischen 5 m und 5,13 m
schwanken, — der Krümmung ihrer Rippen und
der vorausbestimmten
Höhe, kann es
nicht wundern,
wenn durch
diese, die Ausführung
sehr
erschwerenden
Momente der
obere Theil der
Pyramide eine

etwas verdrehte
,verschobene
Gestalt erhalten
hat, was
jedoch ihre

Unterster Raldachin am
Thurnie.

Mittlerer Baldachin am Thurme.

Gesammterscheinung in keiner Weise beeinträchtigt. Die Deformationen
der Helmspitze rühren hauptsächlich von dem verheerenden Blitzschlage
im Jahre 1561 her. Diese schwere Beschädigung wurde damals alseine
förmliche Landes-Calamität angesehen und der Rath der Stadt berief
die ersten Meister jener Zeit nach Freiburg, um zu erwägen, wie
diese schöne Pyramide wieder hergestellt werden könnte. Die Ausbesserungarbeiten
wurden in Folge dieser Begutachtung dem Jörg
Kempf von Rheineck übertragen, welcher seit 1557 als Werkmeister am
Münster die Oelbergkapelle mit dem leider verschwundenen Oelberg,
sowie die Kanzel ausgeführt hat. Nicht lange darauf, im Jahre 1575
hat ein Blitzschlag von Neuem an der Münsterspitze grossen Schaden
angerichtet. Die vielen eisernen Verankerungen, womit die einzelnen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0295