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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0357
Unser lieben Frauen Münster.

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14. und im 16. Jahrhundert einen umfassenden Ueberblick gewähren. Sie
sind zuerst von Baer 1889 eingehend gewürdigt worden. Gleichzeitig
mit dieser Schrift aber wird sie Fritz Geizes als der am meisten
dazu Berufene in einer ausführlichen, durch Abbildungen erläuterten
Monographie behandeln. Wir dürfen uns desshalb an dieser Stelle auf
einige allgemeinere Bemerkungen beschränken.

Die Fenster der Seitenschiffe gehören fast ausnahmslos der ersten
Hälfte des 14. Jahrhunderts an und sind wahrscheinlich nicht sehr lange
nach Vollendung des Langhauses hier eingefügt worden. In der ersten
Hälfte des 16. Jahrhunderts entstand dann jener Kranz von Glasgemälden
in den Chorkapellen, welche, wenn auch zum Theil leider übermalt
und nicht alle sehr glücklich restaurirt, doch heute noch einen hohen
Reiz der Farbengebung, geschickte Composition und nicht selten vorzügliche
Zeichnung des Figürlichen erkennen lassen. Zu einigen von
ihnen soll kein Geringerer als Hans Baidung die Visirungen entworfen
haben. Dem ersten bis dritten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts entstammen
auch die Fenster des Hochchores. Die im Querschiff befindlichen
gehören dem Anfange des 14. Jahrhunderts an; vielleicht sind
sie theilweise aus dem Mittelschiffe, das jetzt seiner farbigen Fenster
gänzlich entbehrt, hierher übertragen worden.

Die unteren Felder nahezu sämmtlicher Fenster in den Seitenschiffen
sind gegen Ende des 18. Jahrhunderts entfernt worden, um
»mehr Licht« zu schaffen und weil nach einer zeitgenössischen Mittheilung
, »diese uralten Amausen sehr finster, schwer und turain
macheten«. Es geschah dies etwa zu gleicher Zeit, da am Laufgange
vor den Fenstern über der Wandarkadur die früheren hölzernen, niederen
Brustlehnen mit den Kerzenträgern für die Zünfte entfernt und durch
die Maasswerkgallerieen ersetzt wurden. Ebenso trugen die Unbilden
der Witterung und die vielfachen Beschädigungen, welche das Münster
durch die seit dem 17. Jahrhundert über die Stadt hinziehenden Kriegswirren
zu erleiden hatte, zum Untergange der Glasmalereien wesentlich
bei. Beliefen sich doch nach einer bauamtlichen Schätzung vom Jahre 1744
die Kosten für Ausbesserung der dem Münster durch die Belagerung
zugefügten Schäden auf mehr denn 100,000 Gulden. Ein Chronist
berichtet aber auch, dass die Fenster »ohnedies allgemach durch Zerfall
und Fänge der Zeiten, durch Windesschauder oder Erdenstösse, Hagel,
Strahl des Gewitters und durch Steinwerfen deren Buben in Ruin
gegangen«.

Als nun diese fehlenden Fenster wieder ergänzt, sowie die in den
oberen Feldern beschädigten erneuert werden sollten, wurden hierzu


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