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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0367
Unser lieben Frauen Münster.

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Arbeiten aus der Renaissancezeit sei hier nur der von dem Magdeburger
Dompropste Boecklin in die nach ihm benannte Kapelle geschenkte
Kelch mit seinem reichen Ornament erwähnt.

Eine gothische Monstranz ist nicht mehr vollständig; auf unsere
Zeit gekommen, nur der Fuss einer solchen, welcher die Jahreszahl 1528
trägt, ist jetzt mit neueren Bestandtheilen vereinigt. Ein glänzendes
Prachtstück bildet die grosse Monstranz aus dem Jahre 1700. Der
Strahlenkranz besteht aus Silber, die zahlreichen Figuren sind vergoldet
. Als Votivstücke finden sich viele kostbare Schmuckgegenstände
angehängt.

Unter den übrigen liturgischen Gefässen ist vor Allem das aus
dem 14. Jahrhundert herrührende thurmförmige Ciborium zu verzeichnen
, welches nach der Ueberlieferung zum Einsammeln von Opfergaben
für den Münsterbau gedient hat.

Aeltere Reliquiare von künstlerischer Bedeutung sind nicht mehr
vorhanden. Der einzige Gegenstand dieser Art ist ein kleines in der
hergebrachten Hausform gehaltenes Kästchen aus der Zeit der Renaissance
, welches verschiedene Figuren in erhabener Arbeit zeigt, so die
Patrone der Diöcese Konstanz, die Heiligen Konrad und Pelagius. Bei
feierlichen Umzügen ist noch jetzt eine silberne Reliquienbüste des
hl. Lambertus in Gebrauch.

Von den Bischofsstäben reicht nur einer in spätgothische Zeit
zurück, alle übrigen sind Werke im Geschmacke der Renaissance
oder völlig moderne Arbeiten.

Die zwei silbernen Buchdeckel aus dem Jahre 1449, welche
die Schatzkammer bewahrt, sind zwar keine Kunstwerke ersten Ranges,
stellen sich aber immerhin als sehr tüchtige Leistungen dar. Die
getriebenen Platten haben 0,36 m Höhe und 0,25 m Breite. Der figürliche
Schmuck des einen Deckels zeigt in einem mittleren Medaillon
die Krönung Mariä, darüber die Apostel Petrus und Paulus, unten die
Propheten Esaias und Elias. Der andere Deckel enthält völlig gleich
angeordnet die Kreuzigung und in den Ecken die Symbole der vier
Evangelisten. Die Laubgewinde, welche die Darstellungen umgeben,
sind mit je acht Edelsteinen besetzt.

Zum Schlüsse gedenken wir noch in aller Kürze der zwei Altarsteine
in romanischer Fassung; ferner der getriebenen Silberplatten,
auf denen die Jahreszeiten versinnbildet sind; endlich des in schönen
Renaissanceformen ausgeführten Weihwasserbeckens, welches aus einer
Stiftung des mehrgenannten Propstes Boecklin herrührt, sowie des aus
gleicher Zeit stammenden Weihrauchschiffchens.


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