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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0384
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Die Pfarrkirche St. Martin.

Nordseite wurde im Jahre 1894 ein Theil der ausser Gebrauch gesetzten
Sakristei hinzugefügt.

Die Kirche bietet an mittelalterlichen Denkmälern so gut wie
nichts. Erhalten ist nur eine Wandnische im nördlichen Seitenschiff
mit einem krabbenbesetzten Wimperg. Gegenüber im südlichen Seitenschiff
befindet sich ebenfalls eine Nische mit kräftig profilirter Umrahmung
, welche ein Gemälde des 14. Jahrhunderts, die Auferstehung
Christi darstellend, umschliesst. Im Chor erblicken wir auf der Epistelseite
eine Sediliennische mit reicher architectonischer Einfassung und
drei schwebende Engelsfiguren, das Schweisstuch Christi haltend. Die
Chorstühle sind zwar zum Theil alt, ihre Ergänzungen jedoch höchst
unglücklich und nüchtern.

Beschränkt sich nun hierauf leider das, was an Denkmälern der
Vorzeit übrig geblieben ist, so besitzt St. Martin doch eine Anzahl
neuerer Werke, welche geschickt dem Geiste der Alten angepasst
sind, so dass sie eine nähere Würdigung lohnen.

Der Hochaltar wurde am 23. Januar 1887 geweiht. Er ist eine
Nachbildung des bekannten Doberaner Altars. Der Entwurf und die
Ausführung der Tafelbilder rühren von Maler Martin in Kidrich her.
Die Ausführung des Schrein- und Schnitzwerks stammt von Bildhauer
Eberle in Ueberlingen und ist trefflich im Geiste der Zeit erfasst.
Reizend sind besonders die musicirenden Engelsfigürchen der Predella,
welche denjenigen von Oberwesel nachgebildet sind. Die beiden
Hochreliefs im Schrein stellen die Hochzeit zu Kana und die
Brodvermehrung in der Wüste dar. Die inneren Flügelbilder veranschaulichen
einerseits die Opfer Melchisedech's und Isaak's, andererseits
den Mannaregen und das Osterlamm. Auf den äusseren Flügelseiten
sieht man rechts die Heiligen Augustinus, Sebastianus, Mar-
tinus und Franziskus, links Elisabeth, Klara, Barbara und Katharina.
Die hochliegende Expositionsnische erforderte eine besondere Treppe,
welche auf der Rückseite des Altares angebracht und in Stein ausgeführt
ist.

Ein weiterer Schmuck der Kirche, der Anspruch auf Beachtung
erheben darf, ist der Kreuzaltar, ein zweiflügeliger Schrein, dessen
Sculpturwerk die Nachbildung eines im Barfüssermuseum zu Basel befindlichen
, aus dem Ende des 15. Jahrhunderts stammenden Originals ist.
Das Antependium und die architectonische Umrahmung des Aufbaues ist
von Baudirector Meckel gezeichnet, während die Copien der Bildwerke
von Bildhauer Dettlinger angefertig wurden. Im Sehrein erblickt man
Christus am Kreuze und die Figuren Maria, Johannes, Petrus, Johannes


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