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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0637
Die Grossh. Central-Strafanstalt.

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Das Wasser für die Anstalt wird aus der städtischen Wasserleitung
entnommen. In den Zellenfiügeln befindet sich ausser der
Closetwasserleitung in jedem Stockwerke auf jeder Seite ein Wandbrunnen
. Für den Fall einer Feuersgefahr sind auf den Speichern
und in den fünf Höfen Hydranten angebracht.

Für das Brausebad und für die Badezellen ist im Kesselhaus ein
Warmwasserbehälter aufgestellt, welcher mit den Dampfkesseln durch
Röhren verbunden ist.

Die Closets, sowie die Ableitungen des Haus-, Regen- und Hofwassers
sind an die städtische Schwemmkanalisation angeschlossen.

Jede Zelle enthält ein Wassercloset. Dieses befindet sich in
der durch einen gusseisernen Halbcylinder gebildeten Nische, die
mittelst Steinplatte abgedeckt und mittelst Thüre verschlossen ist.
Zwischen Halbcylinder und Steinplatte ist ein horizontaler Schlitz mit
Dunstrohr nach dem grossen Sammelkanal im Speicher. Die Closet-
fallröhren liegen in Mauerschlitzen, welche nach den Corridoren hin
durch glatte, auf Winkeleisenrahmen aufgeschraubte Eisenthürchen
abgeschossen sind und münden in einen unter dem Souterrainboden
befindlichen Hauptstrang, der auch das Brauch-, Haus-, Regen- und
Hofwasser aufnimmt. Jeder Fallrohrstrang kann nach Belieben völlig
frei gelegt werden.

Die Beleuchtung der ganzen Anlage erfolgt durch Gas aus der
städtischen Leitung.

In der Dampfkochküche sind zur Zubereitung der Kost sechs
Senking'sche Wasser-Dampf-Menageherde mit runden Gehäusen, sowie
ein Kondensator, ein schmiedeiserner Kochherd und ein Kataplasmen-
herd aufgestellt. Zum Waschen der Gemüse dient ein viertheiliger
Waschtrog und zum Reinigen von Geschirr das Spülbassin. Der
Küche wird vorgewärmte Luft zugeführt, während Dämpfe und schlechte
Luft durch einen Abzugsschlot mit verstellbarer Jalousie entfernt werden.
Die ganze Küche ist unterkellert; in dem auf diese Weise gewonnenen
Räume sind die Gesammtrohrleitungen jeder Zeit sichtbar und
zugänglich.

Die das ganze Gefängniss einschliessende 6 m hohe Ringmauer
ist auf der Aussenseite mit rothem Schichtenstein verkleidet und innen
verputzt; abgedeckt ist sie mit überkragenden Steinplatten, welche den
Gang für die Wachposten bilden. Aussen begrenzt eine Zinnenbrüstung
den Gang, innen ein eisernes Geländer. Zur Belebung der
grossen Flächen ist die Mauer in Abständen von etwa 7 m durch
Lisenen gegliedert.

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