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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0640
598 Die Pflege der bildenden Kunst in der Gegenwart.

bewunderten Fenster des Regensburger Domes hervorgegangen waren,
eröffnete hier in Freiburg ein schlichter Bauernmaler eine fruchtbare
Thätigkeit auf dem gleichen Gebiete. Es war Lorenz Heimle, der
um das Jahr 1820 mit seinem Bruder Andreas zusammen sich in der
Hauptstadt des Breisgaues niederliess, nachdem er bis dahin in Breitnau
auf dem hohen Schwarzwalde das Bemalen von Uhrenschildern und
Zifferblättern betrieben hatte. Auf seine künstlerisch veranlagte Natur
übte der Anblick der alten Fenster im Münster selbst in ihrem verwahrlosten
und trümmerhaften
Zustande
einen so mächtigen
Eindruck aus, dass er
sich zu dem Versuche
entschloss, die verloren
gegangene Kunstübung
neu zu beleben.
Schon im Jahre 1822
begründeten die Brüder
Heimle jene heute
noch blühende Glasmalerei
-Anstalt , welche
ihrem Namen bald
zum grössten Ansehen
verhelfen sollte*).

Das Helmle'sche
Atelier lag anfänglich
in der Wolfshöhle,
während sich der
Brennofen in der Münsterbauhütte
befand.
In diesen bescheidenen
Räumen versuchte
man nun die Her-

Kigurencarton für die Herz-Jesu-Kirche
(Seitenschiff).

Stellung von Fenstern,
wie unser Münster sie
enthielt.

DieTechnik aber,
welche in jener Zeit
und bis über die
Mitte unseres Jahrhunderts
hinaus von der
Glasmalerei beobachtet
wurde, entsprach
keineswegs derjenigen
der alten Meister:
man jjrins: vielmehr
nach Art derPorzellan-
malerei zu Werke, indem
man die musivi-
scheBeh an dlung thunlichst
vermied und das
Bild rein zeichnerisch
mit Schmelzfarben auf
grössere Platten ungefärbten
Glases auftrug
, welche dann
in den Brennofen
wanderten. So verfuhr
vor Allem das ehemals weitbekannte Kunstinstitut in München.
Heimle machte zwar Anfangs den Versuch, sich an die alte Manier
zu halten, wie seine frühesten Arbeiten, die vier Evangelistenfenster in

der Südwand des Langhauses, beweisen, allein von

Krfol<re selber

wenig befriedigt, wandte er sich bald ganz der Münchener Richtung

•) Vgl. z. Ii. W. Fiissli, Zürich und die wichtigsten Städte am Rhein (Zürich und Winter-
thur 1H43) S. 404.


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