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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/freiburg1898/0641
Die Pflege der bildenden Kunst in der Gegenwart.

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zu, welche, so schöne Wirkungen sie auch in der Kabinetmalerei erzielen
mochte, des kirchlichen Charakters doch entbehrte.

Bedenklich musste auch das Verfahren erscheinen, das bei der Ausbesserung
und Ergänzung mittelalterlicher Verglasungen zur Anwendung
gelangte. Es hiess doch nichts Anderes, als das überlieferte Kunstwerk
zerstören, wenn man den von der Witterung angegriffenen Schwarzloth-

kenner« — ein Ende
bereitet zu haben, indem
er die beschädigten
Fenster durch sorgfältig
gearbeitete Nachahmungen
ersetzte und so
die unveränderte Erhaltung
der werthvollen
Originale ermöglichte.
Bei seinen Copien aber
wie bei den Neuschöpfungen
strebte er danach,
in Stil und Technik den
mittelalterlichen Charakter
auf das Strengste zu
wahren. Wie in früherer
Zeit verwendete er
Glas, das in der Masse
gefärbt war, und auch die
möglichst detaillirte Verbleiung
wie die Beschränkung
der aufgetragenen
Schmelzfarben
auf Schwarzloth und
Silbergelb entspricht
durchaus der alten Gepflogenheit
. Dieses gewissenhafte Festhalten an den überlieferten Vorbildern
hat der Anstalt, welche seit einer Reihe von Jahren in Merzweiler's
alleinigen Besitz übergegangen ist, ein hervorragendes und wohlverdientes
Ansehen verschafft und dieses wird sich noch steigern, je mehr
der Sinn für stilgerechte und künstlerisch werthvolle Arbeiten in weitere
Kreise dringt. Wir nennen von neuen Glasmalereien, welche das
Merzweiler'sche Atelier für Freiburger Kirchen geliefert hat: das Fenster
in der St. Magdalenen-Kapelle des Münsterchores, — die älteste jener

Überzug sammt den Umrissen
gänzlich vom
Glase entfernte, um eine
neue eigene Uebermal-
ung vorzunehmen.

Unter solchen Umständen
war es von der
höchsten Bedeutung,
dass die Technik der
Alten wieder in Aufnahme
gebracht wurde.
Den Rückweg zu ihr
fand hier in Freiburg
Albert M e r z w e i 1 e r, ein
Sohn unserer Stadt, der
nach grösseren Reisen in
die seit 1849 an Heinrich
Heimle übergegangene
Anstalt eingetreten war.
Ihm kommtauch das Verdienst
zu, jener verständnisslosen
Behandlung
der alten Glasgemälde]—
freilich nicht ohne heftiges
Widerstreben der
damaligen »Kunst-

Medaillonfenster in der Herz-
Jesu-Kirche (nördl. (Juerschiff-
Giebel).


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