Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 170
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170 ESSÄEB.

ESSÄEK

eine besondre Secte unter
den Essäern, welclie von
den Uebrigen in ihrem Ur-
theile über Liebe und Ehe
sich unterschied."

,,In den heiligen Büchern
ihres Volkes suchten sie,
aufser dem erweislichen
wörtlichen Sinne, noch einen
verborgenen Sinn, (wie
die Mystiker so vieler Jahrhunderte
,) und wendeten^
zu seiner Entzifferung die
Geschäftigheit einer grübelnden
Urtheilskraft und
einer oft durch Fasten exal-
tirten Einbildungkraft an."

„Die Zukunft glaubten
Viele unter ihnen zu erkennen
; und im Josephm finden
sich einige Beispiele,
wie der Zufall diese oder
jene Vorhersagung eines
Essäers erfüllte. So verdankten
sie den »Schutz, den
sie unter der Regierung des
Merodes genossen, einem
Essaer, mit Namen Maria-
hem, der diesem*Hegenten
(übrigens auf eine etwas
cynische Art) in den Knabenjahren
Desselben Einiges
über seine künftige
Grofse gesagt haben soll.4c
„Mystik, Sittenlehre, einige
Kenntnifs des menschlichen
Körpers und der Natur
, vorzüglich der Pflanzen
und Steine, um hier
Mittel zur Heilung der
Krankheiten, einem wohl-*
thätigen Geschäfte, dem
sie sich oft widmeten , zu

fin den, bildeten den

vorgezeichneten
Kreis ihrer gei-
s tigenB es öhäftigungen. Höhere
Naturlehre und Dia-
lectik hielten sie für unnütz
; übrigens war ihre
Lehrart symbolisch. u —
„Mystischer, grübelnder
, abenteuerlicher waren
manche Vorstellungen der
theoretischen Essaer, der
Therapeuten in Aegypten;
sowie ihrLeben unthätiger,
ihre Verfassung schwärmerischer
, mönchsartiger
war, als die der jüdischen
Essäer, mit welchen sie
überdem wol manche blofs
nationeile Vorstellungen
nicht gemein hatten. Sie
strebtennach einer höhern
Crrwsis , *) suchten sich

*) Hiervon sagt Br. Michae*
Irr (am ang. Orte S.53 f.):
„Nichts kann auffallender
seyn, als die AehnlichKeit
zwischen der essenischen
Schule, wie sie uns Philo
darstellt, und der Gnosis
des Clemens, insoweit sie
uns dieser Schriftsteller
kennen lehrt. Ihre beiderseitigen
Erzählungen stimmen
oft bis auf die Worte
selbst miteinander überein
und machen die Vermu-
thung sehr wahrscheinlich,
dafs die Gnosis des Clemens
aus der essenischen Schule
beiläufig auf eben die Art
entstanden sey, wie das
Christenthum aus dem Judenthuine
. Wenigstens haben
diese beiden geheimen
Lehischuleu Dieses mit-


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