Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 176
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176 ESSÄER.

ESSAER.

auch unmöglich, es unter
ihm zu erhalten da es entweder
, anzündend, Was
zündbar ist, mit gewaltiger
Glut hervorbricht, oder
in seinem eignen Qualm erstickt
. Wer vermochte es
auch , den Geist in einen
Kreis, die M'akrheit hinter
Schlafs lind Riegel, zu bannen
?i£

„Der Grundsatz der es-
säischen Moral: Liebe zu
Gott, der Tugen d i dem
Näokstm, ist so schön, ih~
reMafsigkeitwar so streng,
so sehr auf ihre Verhältnisse
berechnet, dafs wir
uns leicht überzeugen können
> dafs diese einfachen
Lehren, nach weichen Sie
in der edlen Einfalt ihrer
Herzen handelten, die einzig
zweckmässigen für ihre
E«ge waren.ct

Einige ihrer Meinungen
iihi'v Volksreligion waren
reiner, als der Volksglaube
, nicht reiner, als
die Ansichten einiger Propheten
oder solcher jüdischer
Weisen, wie Anticho-
nmyßoeheus waf; doch, alle
diese Lehren der Essäer
waren öffentlich bekannt,*
sie hatten öffentlich selbst
den, im jüdischen Cul-
tus eingeführten, blutigen
Opfern entsagt, — Nirgends
find' ich hier die Spur
eines Geheimnisses, nirgends
eine Veranlassung,
anzunehmen, dafs die Vorsteher
des Rundes noch an-'
dere, dem Menschen P ah
Menschen, wichtige Erkenntnisse
aufbewahrt und
nur Wenigen mitgetheilt
hätten."

,,Es ist allerdings ein
schöner Gedanke, jene Palmenhaine
als den Sitz ehrwürdiger
Greise zu denken,
die einem jüngern Geschlechte
eine einfache, aus
den Räumen der Specula-
tion auf die Erde herabge-
rufenePhilosophie, eine geläuterte
Religion, lehrten.
Wir haben ab er »nicht nur
keinen historischen Grund
für eine solche Meinung,-
sondern es sprechen auch
Thatsachen dagegen. In
dem Lehrgebäude der Essäer
linden wir theils Meinungen
des jüdischen Volkes
u. Aussprüche der Lehren
desselben, theils griechische
und ägyptische Phi-
losophieenu.Theosophieen,
wieder: aber, nirgends linden
wir jene Originalität
, die das Werk eines
Selbstden k eis ch a ra c t eri-
sirt, selbst dann characte-
risirt, wenn er die Ideen
eines Andern mit. freier
Selbsttätigkeit in sein Eigenthum
verwandelt. —
-Ein System geläuterter Erkenntnisse
dürfen wir unter
diesen Umständen nicht
erwarten, wol aber einzelne
Gedanken und Ansichten
, würdig, dafs sie


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