Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 177
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ESSÄER.

der Nachwelt nicht ganz
unbekannt geblieben wären
. Von welcher Art aber
übrigens die höhere Gnosis,
<Iie stufenweise den Gewei-
heten mitgetheilt wurde,
gewesen seyn möge, Diefs
Können wir aus Joseplius
und Philo mit hoher Wahrscheinlichkeit
folgern."

„Die treu zu bewahrenden
Bücher des Bundes enthielten
ja mystische Erklärungen
der heil. Schrift,
welche von den Vorstehern
den Jüngern in diesem Geiste
gedeutet wurde ,• die
Namen der Engel , eine
wunderbare und grundlose
Dämonologie, sollten sie
treu bewahren. Dasselbe
finden wir theils in gnosti-
schen Systemen, theils in
der aiexandrinischen Lehrart
, wieder,* so auch bei
den Gnostikern heiligeZah-
len und Zeichen, wie bei
den Essaern, die den Zahlen
Drei und Sieben, (vielleicht
auch dem dreifachen
verschlungenen ^.Triangel
der Pythagoräer,) manche
Deutungen gaben."

„Allerdings war es möglich
, dafs sie, selbst getrennt
von dem öffentlichen
jüdischen Cultus , desto
leichter die Unzulänglichkeit
desselben für ihr Zeitalter
und für die Zukunft
erkannten, und dafs die
Weiseren unter ihnen geprüften
Brüdern ihre Ge-

ESSAER. 177

danken darüber mittheilten
: aber, so dachten nicht
allein Essäer."

«Viel em Sinnlichen irn
Volksglauben entsagten sie,
wählten aber darum nicht
immer eine ruhig prüfende
Vernunft, oft nur eine kühne
Einbildungkraft, zu ihrer
Führerin, — zu ihrer
Führerin selbst bei den
Deutungen von Träumen
und Verkündigungen, von
welchen Manche zufällig
eintrafen. — So glaube ich
in dem Wenigen , was die
Geschichte ausdrücklich
sagt, "Veranlassung zu dem
XJrtheile zu finden;

dafs die, auch uns be~
kannten , exoterischert
Lehren der Essäer1 -tw-
nämlich ihre reine Moral,
das Beste enthielten, was
der Bund zu geben per»
mochte; dafs aber ihre eso-
terischenLehren gröfsten-
theils mystischen Inhaltes
und, wie jede gepriesene
höhere Gnosis älterer oder
neuerer Zeiten, Versuche
waren, D omainen in einer
transcdndenten Welt
zu erwerben*

Zu einem solchen XJrtheile
berechtigt uns Das , was
wir über den Bund wissen;
und wir können nur noch
die aus den Umständen der
Zeit und den Verhältnissen
der Essäer wahrscheinliche
Hypothese hinzufügen;


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