Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 180
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1822/0187
180 ESSÄER*

ESSAER.

kreises erfüllte, sich nickt
Ieiclit zu einer freiem Ansicht
der Dinge zu erheben
vermochten , — dafs die
meisten ein stilles Leben
unter Handarbeiten führten
, (indem andere, sowie
die Meisten der gelehrtem
Therapeuten, ihre Tage in
mönchsartiger Einsamkeit
einer thatenlosen Contem-
plation weiheten,) — dafs
sich, wenn wir einige
wohlthätige Handlungen
ausnehmen, überhaupt keine
Spuren ihres Wirkens
auf serhalb desBundes finden,
«— dafs sie für ihre Secte sehr
gern Prosehften machten, —
dafs aber der Rund, auf
den ihre Aufmerksamkeit
sich wenigstens vorzüglich,
wenn auch nicht ausschlies-
send, richtete , vermöge
seiner Verfassung, niesehr
zahlreich , noch weniger
über die Erde verbreitet
und Sache des menschlichen
Geschlechtes werden konnte
: dann werden Sie, wie
ich hoffe, das Resultat nicht
mifsbilligen:

dafs wir keinen histori-
sehen Grund haben, dem
Bunde der Essäer eine
geheime weltbürgerliche
Tendenz zuzuschreiben,
ja, dafs sogar die Verfassung
und der Geist
desselben eine solche Tendenz
unwahrscheinlich
mache.«
„Wenn die Essäer vielleicht
, da sie selbst keine irdische
Herrschaft suchten,
reinere Vorstellungen von
einem erwarteten Retter des
Volkes hatten, freier über
manche jüdische Meinung
dachten , mit weniger Nationalstolz
dem Nichtjud'en
sich näherten , zuweilen,
bei allem Mysticismus, eine
grofse, treffliche Idee aussprachen
, für neue, bessere
Ansichten leichter zu gewinnen
waren ,- so setzt
alles Diefs noch kein plan-
mäfsiges Handeln eines
Ganzen voraus,* zumal da
es bei den Essaern Maxime
gewesen zu seyn scheint,
mehr in dem Bunde, als
aufserhalb desselben, zu wirken
. — Zu dem Entwurf
eines verwickelten, kühnen
Planes war üb er dem ein
Einflufs, den sie nie hatten
und nie suchten, eine
Menschenkenntnifs, eine
Umsicht und eine Gewandtheit
nothwendig, die wir
nicht mit Wahrscheinlichkeit
bei Männern vermu ;
then können, die in der
Einsamkeit ihren Beruf, in
ihren Semneien ihre Welt,
fanden. Erlauben Sie mir,
noch eine Vergleichung
hinzuzufügen, die in vielen,
obwol nicht in allen, Hinsichten
passend seyn dürfte
! Die Essäer scheinen
mir, für jenesZeitalter nicht
viel mehr, aber auch nicht
weniger, gewesen zu seyn,


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