Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 186
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1822/0193
186 ESSÄER.

ihr könnt es noch nicht
tragen." u — Unstreitig erfuhren
sie den Sinn seiner
Lehre rein, sowieihn schon
Johannes wufste und vielleicht
seinen Brüdern, den
Essäern, mitgetheilt hatte.
Nach des Meisters Tode
wurden bald Zusätze gemacht
; und die neuern Exe-
geten nahen 1 es bewiesen,
wieviel die ^nachherigen
Neubekehrten in Christi
Vortrag hineingemischt haben
, das aus seinem Munde
nicht harn. Dennoch wäre
es möglich, dafs bei Einigen
sich die erste Reinheit
und Einfachheit erhalten
haben könnte. Ist es wahr,
dafs Johannes den Essäern
angehörte., so ist glaublich,
dals er von Dem, der gro-
fser, als er, war, mit Entzücken
unter ihnen gesprochen
und seine Lehre verkündigt
habe. Nach seinem
blutigen Martyrertode
bewahrten die Brüder seine
Worte getreu, theilten sie
den redlich Erfundenen
mit und erhielten Das unverfälscht
unter sich, was
imVolke durch Zusätze entstellt
wurde.cc

Die soeben erwähnte,
mit vielem Schein aufgestellte
, Meinung hat Br.
Marlin in den beiden letzten
Briefen seiner Fragmente
" zu widerlegen gesucht
.

„Sie werden ohne Zwei-

ESSÄER.

fei,4* schrieb er, „indem
Sie meine vorigen Briefe
lasenmanche Parallelen
zwischen den Essäern und
den ersten Christen gezogen
haben; Sie werden durch
manche Züge wunderbarer
Ähnlichkeit überrascht
worden seyn. — Die Gewohnheit
der Essäer, fremde
Kinder aufzunehmen
und zu erziehen , könnte
es hei dem Dunkel, das
über die frühere Lebens-
.geschiente Jesu verbreitet
ist, umdesto wahrscheinlicher
inaclien , dafs er in
jenen Palmenhainen sich
gebildet habe, da diese Hypothese
es erklären würde,
wie er von seinem 12-ten
his zu S/einem 3()sten Jahre,
so ganz verborgen, sich
auf seinen Beruf vorbereiten
konnte. Die einsiedlerische
Lebensart seines
Freundes, Jo/mnnes des Täufers
, war den Sitten der
Essäer nicht unähnlich j*
und das Bestreben dieser
Verbündeten , Kranke zu
heilen und, helfend, Leidenden
zu nahen, finden
wir in dem Lehen Jesu wieder
, sowie Manches von
ihrer einfachen, frugalen
Lebensart. — Auch die
Moral des Christenthums
war auf den einfachen, edlen
Satz; Liebe Gott, die
Tugend, die Menschen ! ge-

frundet. Auch der Stifter
es Christenthums vermied


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