Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 192
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492 ESSÄER

ESSÄER

Mysticismus wol spaterer
Zusatz. Ein stilles, thäti-
ges Leben, der Natur ge-
mäfs, den Brüdern hülf-
reich7 anführen, — Gott
zu verehren, — frei von
dem drückenden Ceremo-
niendienste, Gott zu lieben,
die Tugend, die Brüder:
Das waren die Grundsätze
der Besseren unter den weniger
, als die Therapeuten,
ausgearteten Essäern, —
Diefs der Sinn, der, als
beseelender Geist, in der
zerbrechlichen Form wohnte
und vielleicht bestimmt
war, seine Kraft zu üben
in jenen Palmenhainen, bis
er aus den beschränktem
Kreisen frei übergieng in
das freie, rege Leben im
Christenthum. — Aber,
dazu war es nicht notwendig
, dafs Jesus ein Eingeweihter
dieses Bundes war;
indem gerade das Ehrwürdige
in der Verfassung und
in den Lehren der Essaer
öffentlich bekannt war und
Jesus, wenn er überhaupt
Etwas von den Essäern
nahm, nur Das zu benutzen
brauchte, was davon öffentlich
bekannt war, oder
was er von Männern, die
vielleicht in näheren Ver-
halt n issen zu der Gesellschaft
und in freundschaftlichen
mit ihm standen,
leicht erfahren konnte/4

„Wenn wir annehmen,
dafs die Apostel bei der

Gründung der Gemeinde
in Jerusalem, der Organi«
sation eines neuen Ganzen,
nur einige Gesetze und
Einrichtungen der essäi-
schen Gesellschaft, wahrscheinlich
nach einem ihnen
von Jesu mitgetheilten
Plane, mit Freiheit nach-
bildeten; so können wir
uns die Ähnlichkeit in der
Verfassung der ersten Kirche
und der Essäer , wie
Josephm und Philo uns diese
schildern, hinreichend
erklären, "Wenn nun in
der neuen ethischen Gesellschaft
jener Geist kraftvoller
wirkte und wehete; so
mufste derEssäismus abnehmen
, jernehr1 sie wuchs,—
endlich in ihr sich verlieren,
wenn auch vielleicht die,
immer mehr mit Hieroglyphen
angefüllte, Hülle desselben
noch manche, für uns
unbedeutende , Verwandlungen
unter den gnostischen
Parteien erfuhr."

,,Von Johitnnes dem Täu~
fer, Dessen strenge, einsiedlerische
Lebensart allerdings
mehr Essäisches
hat, wissen wir zu wenig,
als dafs wir es bestimmen
könnten, ob er mit den Essäern
in näheren Verhältnissen
stand. Ist doch
selbst Manches, was sein
Verhältnifs zu Jesu betrifft,
für uns mit einem Schleier
bedeckt, nur nicht jene
Festigkeit des Charactert


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