Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 200
(PDF, 112 MB)
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200 FESSLEB..

FESSLER.

auf den Grund ' meiner
schwärmerischen Phantasie
, zum Heiligen verz ogen,
fuhrlfe mich jede Stufe der
^fetwickelung meines Verstandes
zur Menschlichkeit
:Wiädcr zurück, zu deren
Ausbildung in mir meine
guten Eltern zu arm und
"Züt'pQttisch waren. — Der
Kampf zwischen dem Heiligen
und Menschlichen in
mir jagte mich im 17. Jahre
meines Seyns in das Kloster,
^welches durch eine Menge
In mir vorhandener Anlagen
, über welche die Phantasie
nicht siegen konnte,
mir zur Hölle ward, in der
ich eilf Jähre lang mich
und Andere quälte,— Des
Mönchs - und* Priestärgei-
stes tltirchäus unempfänglich
, und durch die verbotene
Lrectüre einiger Büch
er *) über meinen äuTsern
Zustund in eine schreckliche
Klarheit gesetzt, schlug
und verwundete ich mit
meinen Ketten Alles, was
mich umgab, bis K. Joseph
durch meine Ernennung
zum Professor auf der lem-
befger Universität in meinem
%7* J- sie sprengte. Jetzt

*) ,jMuratorius über die Wahre
Andacht; " ~- Fleurfs
Abk. über die Kirchenge-
sclächze;" —>:} %t Systeme
de ia Nature; " — „ Con-
trat social;" — und „Hel-
petius de Pespiit.44

erst in die Welt und mitten
unter Menschen, gesetzt,
könnt'ich ihnen unmöglich
mehr gleich werden. Ihre
häfsliche Seite hatte ich in
Wien 3 Jahre hindurch im
Beichtstuhle bis zum Ekel
kennen gelernt; die Keimt-
nifs ihrer lieblichen Seite
verschlofs mir ihr absprechendes
Betragen gegen
mich und die dadurch in
mir erzeugte Bitterkeit gegen
sie. Mein Vertrauen
ward gernifsbraucht, meine
Unbefangenheit verkannt
, meine Offenheit ge-
mifsdeutet. —- Die Furcht
vor den Folgen einer jesuitischen
Kabale, (eines von
mir .^fertigten und mk Billigung
der Gensur öffentlich
aufgeführten Trauerspiels
wegen,) und die traurige
Aussicht auf K. Joseph
's Tod und dessen bedenkliche
Folgen bewog
mich, im ßmfien Jahre meines
Weltlebens mein Lehramt
med er zulegen u. nach
Schlesien zu flüchten. u

,,Die menschenfreundliche
Aufnähme des Buchhändlers
Korn, in sein Haus
und in den Schoos seiner
"Familie gab mir die ersten
Vorstellungen von dem
Glücke des häuslichen Trebens
und machte das erste
Gefühl der Zuneigung ge-
gen Mensehen in mir rege.
Diefs und der mir so behagliche
■ einsame Aufenthalt


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