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234 FICHTE,
sten Bemerkungen wieder
zurüksendeten, und dafs
die Papiere "bei mir, zur gemeinschaftlichen
Einsicht,
aufbewahrt würden. u
„Mit vollkommenster
Hochachtung, und brüderlicher
Liebe
Ihr
4
ergebenster
Jt^'x ch t e»
Weitere Bemerkungen
Fichte's.
„Meine Gegensätze gegen
des Br. Fefsler System
über die lezten Aufschlüsse
reduciren sich auf folgende
zwei Hauptpunkte/'
„1) Es kann auf diesem
Wege keine historische
TVahrheit gefunden
werden.
2) Seihst wenn sie es
könnte, so wäre das
.kein befriedigender
Aufschlufs für einen
geheimen Orden."
„ Ad 1. zeigt der Br. Fefsler
, indem er seine mündlich
gegen mich geschchne
Aeufserimg, dafs nach ihm
es überall keine historische
Wahrheit gebe, schriftlich
zurüknimmt , durch die
Thal, dafs es ihm, freilich
ohne sein deutliches Be-
wufstseyn, an einem Be-
grifte von historischer
FICHTE!
Wahrheit gänzlich fehle \
dafs es sonach für ihn al*
lerdings keine gebe, in den
Worten :,wIch glaube fester
an Themistocles Schlacht*
— Hussens Verbrennung,
und Carls Enthauptung
wegzuwerfen.cc"
„Spuken da nicht die lex*
der nicht ungewöhnlichen
Begriife von Wahrscheinlichkeit
, von höhern und nie-
dem Graden der Wahrscheinlichkeit
, von einem
Glauben, der ein rechter
ganzer Glaube ist 7 und von
einem andern Glauben, der
freilich kein ganzer ist, aber
darum doch —• ein stattlicher
Glaube? -— als ob irgendwo
die Wahrheit aus
Fliken von Gründen zu-
sammengesezt , und nun
mit der Elle gemessen würde
.Meiner philosophisch er-
weifslichen Ueberzeugung
nach kann man auch in der
Geschichte nur entweder
wissen? oder nicht wissen;
und im ersten Fall wissen,
entweder* dafs etwas war,
oder dafs es nicht war; und
es giebt auch hier keinen
Mittelzustand , und kein
Schweben zwischen Seyn
und Nichtseyn; und der
ernsthaft denkende Mann
resignirt sich kalt und fest,
nichts zu wissen} noch wissen
zu wollen über das, wovon
erj wohl weifs , dafs
man nichts wissen kann."
^Factum ist nur das, was
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