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272 FREIMAURER,
Stimmung des Menschen,
einen schuldlosen Wandel,
ein gefühlvolles, fürFreund-
schaft, Bruder - und Menschenliebe
empfängliches
Herz.u
Im ersten Abschnitte dieses
C.-B. wurdeS. 17, (§.10,)
der sehr empfehlungwerthe
Grundsatz, nach welchem
der Freimaurer in sittlicher
Hinsicht handeln * müsse,
aufgestellt;
»Handle so, wie ein
Mensch, der von
der reinsten Achtung
für Hecht
und Pflicht, für
Gott und Menschen
, durchdrungen
ist, handeln
soll!"
iyO ! Brüder, kommt Euch einst auf Eu'ren Lebenswegen
ein Mann von Geist und Herz entgegen,
der, in sich selber grofs, des blinden Glückes wegen
nie stolz sich überhebt, Gefühl für Menschenrechte
und Mitleid mit des Bruders Schwächen hegt, —
der gern und liebevoll der Voruftheile Knechte
befreit, nicht sie fanatisch widerlegt, —
der wohlthut, wie ein Gott, im Stillen,
nicht, weil die Welt ihn lobt, — weil sein Gefühl
gebeut,
weil, seine Pflichten zu erfüllen . . » •
und recht zu handeln, ihn erfreut,
der zu der bessern Welt den Geist erhebt, —*
wann die Begierde stürmt, vor jedem Unrecht bebt, ~~
nicht fragt: ob Dieser hier ein Christ,
ein Heide, Muselmann und Jude ist, —•
FREIMAURER.
Ebendaselbst hat das Ga-
piteli Grundsätze, (S. 20
— 2% O den für jeden im
Herzen vorbereiteten Masön
höchst anziehen denSchlufs:
„§. 13- Hat aber auch ein
Freimaurer sowoldie allgemeinen
, als alle daraus abzuleitenden
besonderen,
Grundsätze und Lebensre-
fein sich angeeignet, so
ünke er sich doch ja nicht
besser und humaner, als
irgend ein andrer gebildeter
Mann, den er noch
nicht kennt; denn, beinahe
in allen Ständen trifft
man zuweilen durch ihr
Herz. Veredelte an, die
nicht Freimaurer sind und
doch manchen Freimaurer
beschämen.*4 —
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