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GEHEIMNIS S
■GEHEIMNT5S. 339
kemesweges gleichgültig, ob
ich so oder anders darüber denke
; ich mufs überzeugende
Gründe haben , durch welche
ich mich, selbst und Andere zum
Handeln, zu in Thun oder Lassen
, bt stimmen kann. Sind
feheime Gesellschaften für das
Vöhl der Menschheit, für die
Beförderung der Aufklärung,
Tugend und Glückseligkeit heilsam
und wichtig, so mufs ich,
ein Mitglied derselben zu werden
, suchen, so mufs ich, ihre
Ausbreitung und Vervollkommnung
zu befördern, bemüht
seyu. Sind sie im Gegentheil
der menschlichen Gesellschaft
im Ganzen mehr schädlich, als
zuträglich, werden einseitige,
eingeschränkte Denk - urtdSin-
nesärren, Vorurtheile, Aberglaube
, Parteigeist, Kabale, Alfanzereien
, u. s. w , dadurch
erzeugt und g«nahrt: — nun!
so mufs ich mit allen Kräften
mich ihrer Ausbreitung und
Fortdauer in meinem Wirkungkreise
widersetzen, wo und
wie ich kann , ihnen entgegenarbeiten
und, sie um ihren Credit
zu bringen, suchen.**
Was ein andrer ünein-
geweihter über das Geheime
in clfrin Maurervereine in den
„Gotting, gel. Anzeigen"
geurtheilt hatv-Da& i&t oben
S. 211 nachzulesen.
2) Seitdem Wissenschaft,
Kunst, und Religion. Gemeingut
geworden, will-üe Welt Nichts
mehr von jenen Mysterien wissen
, welche, das Wahre, Schone
und Gute als Mgeritkum von
Geweihten betrachteten und für
TJngeweihte nur 'soviel durch
den geheimnisvollen Schleier
durclibiicken liefsen» als man
eben für gut fand. Alle Geheim-
nifskrämerei ist daher widerlich
und lächerlich geworden; und
wie Die, welche draufsen *ind,
schon längst von der Mrmre-
rei*<— (vielmehr: von dem /.,-,-
genweser,) — „Nichts mehr hielten
, so traten nach und nach
immer Mehre von Denen, die
drinnen waren, bald als Reformatoren
, . bald als förmliche
#egner, derselben auf.'*
So Professor Krug in der
oben S.. 129, Sp. hj erwähnten
Recension , vor der dort
ausgezogenen Steile*
3) In der „Jena. Allg. Lit.
Zeit." von 1819, Num. 30,
wirft der Recensent der
Schrift: „der pythagor. Orden
^ («. oben S. 119, Sp.b!)
einen allgemeinen geschicht-
liehen Blick aufgekeimt Fer •
bindimgen ' überhaupt ? wnd
auf ihr Verhalteiss zu iem
Geiste unsrer Zelt insbesondre
, und sagt zuletzt fSpalten
-S. 237 1) sehr wahr:
„Alle antipapi «tische Geheimorden
und Secten in der christlichen
Kirch engesch., welche
sich dem öffentlich geworden
katholischen M y b t eri e n wemti
gegenüber constitiurten und das
profan gemachte hierarchisch©
Ordensgebatide umstürzen oder
doch anfallen wollten, — sie
geriethen fast alle auf schwärmerisch
- mystische, oder freidenkerisch
- pTofane, oder poii-
tisch- tuirmltiinrische, odat egoistisch
- langplanende Ahtv<tg$»
Alle ihre, zum Tlieii heroische,
meistens von geheimen Triebfedern
geleitete, Krafunstren*
gimgen, welche über ganz«
Linder, Menschenkhn*en itiid
Zeitalter so oft, gxänzeuloKCd
Unheil geworfen haben, —wie
sehr werden sie beschämt und
n*
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