Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 348
(PDF, 112 MB)
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348 GEHEIMNIS 8*

GEHEIMNISS.

don war jedes Gemäuer Denk»
mal derFreimaurerei; und es
gab im Ernst cter Thoren niclit
Wenige,, welche, die verborge*
He Weisheit der ägyptischen Priester
, die geheime Lehre der Eleu-
sintern, neue Ergänzungen alter
Schriftsteller, verlorne Künste
iletrunens und Gott weifs welche
andere '-Herrlichkeiten der
Antiquare wieder aufzufinden,
hofften.. Man deutete und suchte,
solange die heilige Einfalt noch
herrschte: aber eine sogenannte
liberale ■JPMloMipJne errang den
Vortritt; und jene Deutungen
machten andern Platz.**

„Theologen suchten bald die
Vereinigung alter Religionen in
eine natürliche, bald Wiederherstellung
des Katholicismus;
und alle Proteste der Brüderschaft
, dafs der Orden sich um,
Religion *) gar nicht bekümmere
, gar nicht bekümmern
dürfe, halfen zu Nichts , als,
Jene Vermulhung : da stecke das
Geheim nifs, nur fester zu begründen
. Katholische, wie
protestantische, Inquisitoren
giengen mit gleicher Heftigkeit
auf die Bruder los, die bald
Atheismus, bald Jesuitismus,
predigen sollten ; und noch bis
heute haben beide Meinungen
über den Gehalt .des Geheimnisses
der Freimaurer noch eine
gleich erbitterte Menge Anhänger
. " -r— '

Religiöse Schwärmer suchten
und fanden ein religiöses
GeheiraniTs; bald innige Verei^

Es sollte vklmehr heif;en: um
das äußere Gluubens'bekenntnifs,
tun Kirchenparteien ; ..denn, Um
allgemeine (allamfastende) Religion
, zu welcher das erste alte
Grundgesetz (olfl charge) jeden
■Maurer verpflichtet, " iaft, nach
Br. Krauset .Fjx-kldrmag, die in-*
ncre, sittliche, gottinnige Stirn*
mung des Menschen selbst.

Anm. des Heraus«:.

nigung mit Gott, die zur moralischen
Vollkommenheit hebe
und von Erleuchtung des Innern
ausgehe, — Verbindung
mit den seligen Geistern, Welche
den Tempel ^ der Freimaurerei
aliein noch nicht ganz verlassen
hätten und dem Maurer das Vorgefühl
der künftigen Seligkeit
gäben, —- bald Erhöhung der
menschlichen Krä fte zur schaffen
den GottesTcraft hinauf durch
den Glauben, der Berge versetzt
, und die Gaben des Gottesgeistes
, wie sie die ersten
Jahrhunderte des Christenthumf
zu sehen meinten. Haben die
Theologen ihre Meinungen behalten
und mit Erbitterung Verth
eidigt , — gewifs ! diese
Schwärmer thaten es auch. Jra
geweihten Kreise meinten sie
mit Henocfc und Methusalah zu
wandeln, und mit Moses, Elias
und Jesus dasBrod zu essen."—

Freunde der Natur meinten:
Eindringen in das Innere der
Natur sey des Freimaurers
Pflicht und Zweclz, — sein Ge~
heim nifs die gemachten Entdeckungen
; G-eldtnacherei, Stein
der Ji'eisen und treffliche Area"
ne gegen alle Übel Leibes und
der Seele. • Vom Tross der gewöhnlichen
Hand werksmaurer
sonderten Gold.- und Mosenkreuzer
sich ab, um ungehindert
auf mancherlei heiligen und unheiligen
Wegen in's Innere zu
dringen und d|e Becke wegzu*
nehmen , welche die Werkstatt
der Natur verhüllt/'

„Andere speculatiye Köpfe
glaubten: die Freimaurerei sey
durch die Alles zernagende Zeit
entnommen der Bürde, ein Ge-
heimnifs zu bewahren, und beeiferten
sich, ihr eins zu geben;
weil sie doch eins haben müsse,
— Historiker den Orden längsf
vergessener Ritter, und Intriganten
ein Olericat." Jeder woü*


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