Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 350
(PDF, 112 MB)
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350 GEHEIMNIS»

GEHEIMNISS.

„Nach allen drei Bedeutungen
des vielsinnigen
Wortes ; Gehehmufs, Iiat
denn wol die Freimaurerei
wirklich ein Geheimnifs oder
vielleicht gar Geheimnisse.
Sie hat Etwas, das viele
Neugierige nicht wissen und
gern wissen möchten? —
Etwas, das nicht gesagt werden
soll, damit es Niemand
erfahre, — Etwas, das der
Neugierige nicht wissen soll
und nicht wissen darf. ;Es
wird min also atiszumitteln
seyn, JVas Diefs sey, oder
PVas es nach dem Geiste der
Verbrüderung seyn sollte,"

„Wenn man sich bei der. Au s-
mittelung des wahren Geheimnisses
nicht mifsleiten lassen
will, so mufs man den Anweisungen
nachgehen, welche die
Gesellschaft ihren Eingeweihten
selbst giebt, um sich in den
Besitz desselben zu setzen; und
wir hinnen , wir müssen Alles
verwerfen, was nach diesen Anweisungen
nicht Geheimnifs
der Brüderschaft seyn kann.
Diese Anweisungen sagen, dafs
im ersten Grade die Augen nur
g&öfftiet und im zweiten ge tc rkt
werden, mit dem dritten aber
Jlihs vollendet sey* Auf den
rechten Weg mufs also der Maurer
schon bei seiner Aufnahme
geleitet seyn;. und bei seiner
Vollendung als Meister mufs er
im Besitze seyn, wenn er anders
für das 'Geheimnifs Sinn
und Geist hat.**

,,Die Maurer ei ist nach jenen
alten Anweisungen mit dem
dritten Grade vollendet; und
vor 1717 arbeitete man nirgends
in hirhern Graden, kannte sie
nicht einmal. Jedes Geheimnifs
also, welches jene 3 Grada
übersteigt, auch nur einen pier*
ten noch fodert, um,vollendet
mitgetheilt zu werden, "kann
das wahre der Freimaurerei
nicht seyn. — Wer sein Geheimnifs
des hohen Ordens in
die Maurerei einschieben will,
der hat die Matirerei nie gekannt
5 oder er wollte sie nicht
kennen. Im letzten Falle möchte
er den Vorwurf des wissentlichen
Betrügers wol schwerlich
von sich abwälzen können
. <e

,,Jene alten Anweisungen belehren
bei der Aufnahme, dafs
die Freimaurerei Nichts widvr
Gott, Nichts wider den Staat,
Nichts wider die guten Sitten
enthalte. Diesen uralten Belehrungen
gemäfs, können alle
Dinge , welche gegen Eins dieser
riincipien verstofsen, auf
die Ehre, Geheimnifs des Ordens
», zu seyn, nicht Anspruch
machen. *4 —

,TJene alten Anweisungen er-
fodern drei Grade, in Welchen
man fortgesetzt das Geheimnifs
erlernt, bis man zum vollen Besitze
kommt. So schön daher
die philosophische Idee des
trefflichen Lessing ist, so kann
sie doch nicht als das ächte Geheimnifs
des Freimaurers gelten
; denn, der denkende Lehrling
kann ja diefs ganze Geheimnifs
bei'm ersten Eintritt in
den Bund gleich finden und
hätte demnach nicht nöthig,
durch mehre Grade z(um Besitze
des vollen Lichtes zu gelangen.
Hätte Zaasihg Recht, "so würden
jene Grade eine neuere Erfindung
und Zusatz zu der alten
Einrichtung seyn müssen ; *}

*) Diefs sind sie allerdings; und
Alles, was aus- dieser ntuerft
Einrichtung1 mit Graden in Hinsicht
auf das Wesentliche, die
Lehren und die Geschichte der


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