Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 360
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Freimaurer-Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1822/0367
360 GEHEIMNISS,

GEHEIMNIS S.

Vergnügens ab zwecken , —
Kenntnisse , die auf Schulen
und UiuYersitätcn, bei Handwerkern
und Künstlern,^ und
«us der Erfahrung un,d Übung
im gemeinen Laben, erlernet
werden , — solche Gegenstände
können der Gegenstand der Geheimnisse
der Freimaurer nicht
ßeym *) — Man mufs also woi

*) Für diese Meinung erklärt sich
auch fVeishaupt in dem oben
8 . 337 erwähnten Werke: „Py-
thagoras," S. 532 — 535 folgen-
dermafsen. — ( '

; „Unter allen Gegenständen
des menschlichen Wissens schicken
sich für geheime Verbindungen
keine Kenntnisse weniger
, als theoretische, oder sve-
culatlpe; es sey nun, dafs die
Gesellschaft die Erforschung oder
die Mittheilung dieser Kenntnisse
zum Zweck ihrer Verbindung,
rnachen will. Mit blofsem Wis-'
sen und Theorieen ist der Welt
sehr wenig gedient. — !Nur'
schwache und unert'ahme Menschen
stehen in dem Wahne*
dafs es uralte,, -verborgene,
hö chstwichtige Überlieferungen
gebe. Diefs Alles ist blofses Vorgeben
schlauer Betrüger, welche
ihren eigenen Einfallen und
Geburten durch diesen uralten
Kunstgriff die Aufnahme und
Verbreitung erleichtern wollen.
Ein solches Vorgeben kann der
Kritik und nahern Prüfung nie
widerstehen. Der so nöthige Be-

, weis aus der Geschichte kann
für die ältere Abstammung solch
er Lehren nie auf eine befriedigende
Art geführt werden;
und man sündigt zu sehr auf den
3Leichtglauben der Menschen,
wenn man bei uns den Wahn erwecken
will: als ob das menschliche
Geschlecht, aufser den bekannt
gewordenen Schätzen fies
Alterthurns, noch ungleich wich-
tigere Aufschlüsse aus den Ländern
und Zeiten der Unwissenheit
durch den. so betrüblichen
Weg einer geheimen Überlieferung
%n erwarten hätte. Das
heutige Geschlecht hat seine
"Vorgänger in allen Stücken un-
endlicn übertroffen. Diel* Alles •
liegt in öffentlichen Schritten
Jedermann vor Augen. Jeder
Mensch kann, wenn er Lust
und Zeit dazu hat, die Weisheit
aller vorhergehenden Zeitalter

hoher steigen und die etwa
beabsichtigte Vermehruncr
menschlicher Kenntnisse aut'"
solche Gegenstände einsc-Iirän,
ken, deren Wesen oder Wir«
liungnrt den Menschen ^anz unbekannt
ist • und in dieser Rücksicht
giebt es drei Hauptgegcn»
stände,, in welchen eigentlich
Geheimnisse enthalten sind;
Gott, Welt und Iberisch."

„Wenn die Freimaurerei im
Besitze der Schlüssel zu diesen
für den menschlichen Verstand
noch bis jetzt unauflöslichen
Ptäthsein wäre; — (wie wir
einmal annehmen wollen;) —
so lassen sic]i hauptsächlich drei
Wege denken, auf welchen,sie
zu diesem Besitze gelangt seyn
kann; — ;

1) d utc hei gn e Erfindungkraft
eines oder mehrer Menschen,

2) durch unmittelbare göttliche
Offenbarung und

3) durch einen heiligen höchst-
moralischenhtbanswartdel9 durch
völlige Besiegung böser Neigungen
und Leidenschaften,
und überhaupt durch die Beherrschung
unsres Willens;—-
als wodurch man, den Behaup*
tuugen einiger Mystiker zufolge
, theils sich zur Empfänglichkeit
, der Geheimnisse geschickt
machen könne, theils
auch selbst unsre. Vernunft zur
eignen Erfindung und Erkennt* 1
nifs derselben iähig gemacht
werde. " ?

in sich vereinigen. Nur in der
Geschichte mögen noch manche
Triebfedern verborgen und manche
Begebenheiten unbekannt,
sowie andere einer nähern Beleuchtung
benöthigtseyn: aber,
um Diefs, oder vielleicht einige
chemische Geheimnisse, zu erfahren
, — bedarf es dazu der
Anstalten und des Aufhebens,
dafs sich Menschen aus allen
Ländern von Europa in ein ein*
ziges enges Bauet vereinigen,
Geld und Zeit verschwenden und
frJrjrer jt'reiheit entsagen?/4

«4nm, des Herausg»


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1822/0367