Freiburger historische Bestände - digital

362 GEHEIMNIS S.

GEHEIMNISS.

„Erfüllt nun ein Bruder
diese Bedingungen, setzt er,
maurerisch zu reden, seine
Heise auf dem Wege der Erkenn
tnifs und des Guten fort
und läfst nicht ab, beständig
auf demselben fortzu-
wandeln, so dafs nun die
Obern 'ganz, gewifs versichert
sind, dafs er auch hinfort
, und nach Eröffnung
des Geheimnisses, auf die-
ser Balm beharren werde, so
•wird ihm dieses Geheimnifs
bildlich^yox die Sinne gesteht
, unC Sie Erforschung
des Inhalts seinem Nachdenken
überlassen, "--

„„Nun! Was erfahren,
Was wissen denn unsere
Auserwählten? £C " — Dieses
, dafs der Mensch ohne
Vortheil Nichts, noch viel
.weniger Das, thut, wozu
ihn der weltliche Arm nicht
zwingen kann, — dafs sehr
wenige Menschen um der
Tugend seihst willen, tugendhaft
sind, -— dafs man nur
aus dem Entzwech eine Heimlichkeit
mache, — dafs man
die Menschen durch ihre
Neugierde, oder, wenn man
Heber will, Wijhbegierde,
moralisch erziehen, verständiger
und besser machen
wolle. "

„Wenn ich nun von diesem
Mittelpunct ausgehe
und die Hieroglyphen der
drei ersten Grade überschaue
; wie einfach liegt
ihre Bedeutung dann vor

mir! — Nacktundarm, von
Allem entblöfst, kömmt der
Mensch in die Welt; er bedarf
der Hülfe Anderer; er
wird auf seiner Wallfahrt
viele Hindernisse antreffen,
— Hindernisse von Innen
und von Aussen. Man sa«t
ihm, wTie er es anzufangen
habe, um beide zu überwinden
. Er lebt nicht allein
für sich selbst, sondern
auch für Andere und zum
Nutzen Anderer; er nmfs
also zu den 7 Künsten in
die Schule gehen, um Etwas
zu lernen. Sein Verstand
und seine Einsichten
wachsen; er erfährt, dafs
er zwischen Zeit und Ewigkeit
lebt; er sieht seinen
und der ganzen Welt Schöpfer
. Dessen Vorschriften
gemäfs mufs er sein Leben
einrichten, ihn lieben und
verehren, menschenfreundlich
, mitleidig, wohlthätig,
gefällig gegen Menschen
seyu, seine ganze Seele bilden
, damit er dereinst den
letzten Schritt in die Ewigkeit
guten und getrosten
Muthes tliun könne."

,,Xm Grunde also arbeitet
die Freimaurerei an der Erziehung
des einzelnen Menschen
, damit nach und nach,
und dereinst durch die Menge
Derer, die sie erzieht
und erzogen hat, der Eiii-
flufs auf das Ganze sichtbar
werde. u

13) D er würdige Br. Ernst