Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 366
(PDF, 112 MB)
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366 GEHEIMNISS

GEHEIMNISS

ben müssen : dafs unsere Ge~
heimnisse weder alltägliche,
noch unbegreifliche/Dinge zu
Gegenständen haben können.
Alles, was der grofse Wirkungkreis
des menschlichen
Wissens in sich begreift,
sind Kenntnisse pon ThatSachen
und Vemunftwahrheilen
. Innerhalb dieses Wirkungkreises
müssen wir unsere
Geheimnisse aufsucheit^
wenn wir uns nicht in ABS
gründe verlieren wollen.tc
Diese gründlichen Betrachtungen
hat Br. Michaeler
seiner Abh. ^über,
Analogie zwischen dem
Christenthüme der erstem
Zeiten u. der Frey-
maurerey" im wiener
„Journale für Freyrmm-
rer/e Jahrg. 1, Qu. 2,
S. 50—54, einverleibt.
15) „ Religiöse PF:chrheitert
müssen entweder reine
VernunftwaJir'heilen en tha 1-
ten; oder sie müssen zum
Positiven des Christenthums
gehören. Vemunftw ahrheilen
können nie ein Geheim-
nifs seyn, weder ein solches,
das man erst durch bestimmte
Aufschlüsse oder Beziehungen
erlernen müfste,
noch ein solches , das für
immer Geheimnifs bleiben
konnte. Die menschliche
Vernunft wird früher oder
später, je nachdem die Aufklarung
steigt, diese Wahrheiten
vonselbst entdecken,
ohne dazu der besQndern

Aufschlüsse geheimer Ver~
bindungen zu bedürfen ; und
die geheime Gesellschaft
wird also ihres Wesentlichen
beraubet und aufgehoben
werden. Und Diefs müfste
bei geheimen Societäten
mit solchen Geheimnissen
längst derFall gewesen seyn;
da man in unsrem Jahrhunderte
wol schwerlich irgend
eine zur Vernunftreligion
gehörige Wahrheit noch zu
einem Geheimnisse rechnen
kann. — Sind es hingegen
Lehren des positiven Christenthunis
, die man zum
Object seiner Untersuchungen
macht, so ist es nicht
nur unwahrscheinlich, dafs
bei so vielen mystischen
Sitzen der Offenbarung
noch andere dergleichen als
Geheimnisse zurückgeblieben
seyn sollten , sondern
ich sehe auch nicht ein, inwiefern
der Welt damit gedient
seyn sollte, neueDog-
men zu erhalten, die, statt
Aufklärung und Menschen-
wohl zu befördern, nur Intoleranz
und andere dergleichen
schädliche Wirkungen
zur Folge haben würden.
Wer neüe Sätze des positiven
Christenthums eründet,
sorgt blofs für die Dogmatil,
ohne die Religion dadurch
im Geringsten zu vervollkommnen
. Nur Derjenige
macht sich um die Religion
verdient, der sie zu ihrer
ersten Simplicität zurück*


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